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Arbeitsgruppe berät über Barrierefreiheit im Magdeburger Zoo und aktuelle Entwicklungen

Donnerstag, den 13. Juni 2019


Einladung zur nächsten Sitzung am 20.06. um 13.30 Uhr im Alten Rathaus

Wie steht es um die Barrierefreiheit im Magdeburger Zoo? Können die kurz vor der Zulassung stehenden Elektroroller Menschen mit Behinderungen gefährden? Und wie sieht der Behindertenbeauftragte der Landeshauptstadt Magdeburg auf das vergangene Jahr? Diese Fragen werden beantwortet, wenn die kommunale Arbeitsgruppe Menschen mit Behinderungen sich am 20. Juni zu ihrer nächsten Sitzung trifft. Diese beginnt um 13.30 Uhr im Franckesaal des Alten Rathauses, Alter Markt 6.
 
Als ständiges Thema stehen Fragen der Barrierefreiheit im öffentlichen Personenverkehr, im städtischen Raum und bei öffentlich zugänglichen Gebäuden als regelmäßig wiederkehrendes Thema auf der Tagesordnung der Arbeitsgruppe. Dazu werden Vertreterinnen und Vertreter der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB), des Stadtplanungsamtes und des Tiefbauamtes erwartet.
 
Die AG wird u.a. zu den zu erwartenden Auswirkungen der Zulassung von Elektrokleinstfahrzeugen, z.B. Tretrollern, im Straßenverkehr beraten, da eine Gefährdung von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen nicht ausgeschlossen werden kann.
 
Eingeladen sind ferner Vertreter des Magdeburger Zoos, um über die Zugänglichkeit und Nutzbarkeit von dessen Angeboten für Menschen mit Behinderungen zu informieren. Ein solcher Austausch hatte auch in den vorangegangenen Jahren stattgefunden und soll fortgesetzt werden.
 
Der Behindertenbeauftragte der Landeshauptstadt, Hans-Peter Pischner, wird zudem über seinen Jahresbericht für das Jahr 2018 informieren, der als Information I0089/18 dem Stadtrat vorliegt. In dem Bericht zieht er eine kritische Bilanz über den Stand von Barrierefreiheit und Inklusion in Magdeburg und nimmt zu aktuellen Entwicklungen im Bereich der Politik für Menschen mit Behinderungen Stellung. Der Bericht und weitere Informationen sind zu finden unter
www.magdeburg.de/index.php?object=tx,37.6876.1&ModID=9&FID=37.106.1.
 
 
Hintergrund:

An der kommunalen AG Menschen mit Behinderungen beteiligen sich Mitglieder von Behindertenverbänden und -vereinen, Stadträte, Mitarbeitende von Fachbereichen der Stadtverwaltung und engagierte persönlich betroffene Aktive. Die AG war 1999 als beratendes Gremium und Forum für die Belange behinderter Menschen gegründet worden.
 
Zum Jahresende 2017 lebten in Deutschland mehr als zehn Millionen Menschen mit einer anerkannten Behinderung, darunter 7,8 Millionen Schwerbehinderte. Schwerbehindert sind damit 9,4 % der Bevölkerung. Die Tendenz ist steigend. In Sachsen-Anhalt waren Ende 2018 fast 200.000 anerkannte Schwerbehinderte registriert. Das sind 9,0 % der Bevölkerung, das liegt immer noch deutlich unter dem Bundesdurchschnitt.
 
Von den rund 18.900 Magdeburger Schwerbehinderten sind rund 10.300 in ihrer Mobilität wesentlich beeinträchtigt (Merkzeichen aG und G), grob geschätzt sind mindestens 2.000 von ihnen auf einen Rollstuhl angewiesen. 265 sind blind, 197 gehörlos und fast 5.000 haben Anspruch auf die Mitnahme einer Begleitperson im ÖPNV (Merkzeichen B). Als hilflos gelten mehr als 2.200 Menschen (Merkzeichen H). Fast 2.300 Magdeburger besitzen das Merkzeichen RF und zahlen aufgrund von Seh- oder Hörbehinderung oder schwerer Behinderung einen ermäßigten Rundfunkbeitrag, soweit sie nicht wegen geringen Einkommens ganz befreit werden.
 
Mehr als 9.000 Magdeburger sind pflegebedürftig, Über 3.200 von ihnen werden in mehr als 50 stationären Einrichtungen gepflegt, die übrigen in der Familie oder von ambulanten Pflegediensten. 63,5 % der Betroffenen sind bereits 65 Jahre und älter, während nur 2,5 % jünger als 18 Jahre sind. 52 % der Behinderten sind weiblich.
 
An den beiden Magdeburger Werkstätten für Menschen mit Behinderungen sind fast 1.100 Betroffene beschäftigt. Rund 880 Menschen mit Behinderungen leben in stationären Einrichtungen (Heime bzw. Wohnstätten an den Werkstätten). Nach der Arbeitslosenstatistik der Agentur für Arbeit waren im Dezember 2018 in Magdeburg 367 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 3,6 % der offiziell ausgewiesenen Arbeitslosen. Rund zwei Drittel der behinderten Arbeitssuchenden sind langzeitarbeitslos und beziehen Grundsicherung beim Jobcenter (Hartz IV). Bei der Beschäftigung von Schwerbehinderten ist Sachsen-Anhalt bundesweites Schlusslicht. Die Beschäftigungspflichtigen Unternehmen beschäftigen nur 3,6 % Schwerbehinderte, im Bundesdurchschnitt sind es 4,7 %.
 
In Magdeburg lernen im laufenden Schuljahr 1.091 Förderschülerinnen und -schüler an zehn Förderschulen (67 mehr als im Vorjahr) und 519 Schüler/-innen im gemeinsamen Unterricht. Das ist ein Rückgang von 28 Schüler/-innen, die trotz Beeinträchtigung inklusiv an einer kommunalen Regelschule lernen.