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Motorsport-News: Porsche Mobil 1 Supercup setzt auf erneuerbare Kraftstoffe

Montag, den 5. April 2021

Stuttgart. Mit dem Start der Saison 2021 des Porsche Mobil 1 Supercup setzt die Meisterschaft auf erneuerbare Kraftstoffe: Als ersten Schritt verwendet der internationale Markenpokal fortschrittliche Biokraftstoffe und sogenannte eFuels, die den Ausstoß von CO2 erheblich reduzieren können. Im Rahmen dieses Leuchtturmprojekts erproben Porsche und Projektpartner ExxonMobil die Eignung erneuerbarer Flüssigkraftstoffe unter harten Motorsport-Einsatzbedingungen. Der neue Porsche 911 GT3 Cup mit seinem hochdrehenden Hochleistungs-Sechszylinder-Boxermotor dient als ideales Testlabor für die Esso Renewable Racing Fuels: Sein rund 375 kW (510 PS) starkes 4,0-Liter-Aggregat wurde bereits für den Betrieb mit erneuerbaren Kraftstoffen getestet. Ziel ist es, wichtige Erfahrungen für mögliche Weiterentwicklungen im Hinblick auf einen Einsatz in Serienfahrzeugen in der Zukunft zu sammeln. Der Porsche Mobil 1 Supercup findet im Rahmen der FIA Formel-1-Weltmeisterschaft statt.

Porsche und ExxonMobil setzen bei der Erprobung der erneuerbaren Kraftstoffe auf eine zweistufige Strategie. 2021 gehen die Teilnehmer des Porsche Mobil 1 Supercup mit einer biobasierten Kraftstoff-Mischung in die acht Saisonrennen. Der Anteil fortschrittlichen Biokraftstoffs wird aus Nahrungsmittel-Abfallprodukten gewonnen. Weitere Kraftstoffanteile werden beigemischt, um beim finalen Kraftstoff die geforderten Eigenschaften in Bezug auf Klopffestigkeit und Brennverhalten zu erzielen. Es wird eine Oktanzahl von ungefähr 98 erreicht.

Im Jahresverlauf 2022 wird mit der Einführung eines eFuels aus dem Pilotprojekt Haru Oni in Chile der zweite Schritt erwartet. Hierbei wird Wasserstoff mit aus der Luft abgeschiedenem Kohlendioxid zu Methanol kombiniert. Mit diesem eFuel-basierten Esso Renewable Racing Fuel ist eine Reduzierung der CO2-Emissionen um bis zu 85 Prozent möglich, wenn er der aktuellen Kraftstoffnorm nach dem dazu erforderlichen Blending entspricht¹. Im Pilotprojekt treiben Porsche und ExxonMobil mit anderen internationalen Partnern die Entwicklung und die potenzielle zukünftige Marktreife synthetischer Kraftstoffe voran.

„Die Erprobung neuer Technologien im Rennsport hat bei Porsche eine jahrzehntelange Tradition. Wir sind stolz darauf, beim wichtigen Thema eFuels eine Vorreiterrolle für das gesamte Unternehmen übernehmen zu können“, bekräftigt Oliver Schwab, Projektleiter Porsche Mobil 1 Supercup. „Der Supercup ist die erste internationale Rennserie, die auf erneuerbaren Kraftstoff setzt. Da unsere Rennen im Rahmen der FIA Formel-1-Weltmeisterschaft stattfinden, stehen wir ganz besonders im Fokus der Medien, der Öffentlichkeit und weiterer im Rennsport engagierter Hersteller. So übernimmt der Porsche Mobil 1 Supercup als Pionier bei synthetischem Kraftstoff eine wichtige Kommunikationsfunktion für die Bedeutung von eFuels bei Porsche.“

Bereits Anfang 2019 haben Porsche und ExxonMobil erste Kraftstofftests durchgeführt und Erfahrungen gesammelt. Zu Beginn 2020 folgten Motorentests auf dem Prüfstand sowie Materialverträglichkeitsversuche mit Komponenten des Kraftstoffsystems und Funktionserprobungen im Fahrbetrieb unter verschiedenen äußeren Bedingungen. Renntreibstoff muss zudem den besonderen Anforderungen eines Reglements entsprechen. Vor diesem Hintergrund haben Porsche und ExxonMobil gemeinsam die chemischen, physikalischen und technischen Spezifikationen des Esso Renewable Racing Fuel entwickelt. Die finale Aufbereitung zum fertigen Rennkraftstoff hat ExxonMobil übernommen.

Esso Renewable Racing Fuel wird 2021 bei allen Rennen des Porsche Mobil 1 Supercup inklusive des Roll-outs im niederländischen Zandvoort und den beiden Vor-Saison-Testtagen im italienischen Monza eingesetzt. Ein Software-Update wurde vorgenommen, um Motor- und Kraftstoff-Performance im Zusammenspiel zu optimieren. Die Motorleistung des neuen 911 GT3 Cup-Rennwagens bleibt davon unbeeinflusst.

Foto: Porsche 911 GT3 Cup, Porsche Mobil 1 Supercup, Roll-Out Zandvoort 2021 © Porsche AG
 
¹Die hier angegebene Verringerung der Treibhausgasemissionen bezieht sich auf den Vergleich zwischen dem berechneten Product Carbon Footprint (PCF) der erneuerbaren Komponenten im PMSC-Rennkraftstoff und einem Basiswert von 94 Gramm CO2e/MJ gemäß der Erneuerbare-Energien-Richtlinie der EU. Die Emissionsreduzierung von bis zu 85 Prozent durch erneuerbare statt konventioneller Komponenten basiert auf PCF-Berechnungen gemäß ISO 14067 (Well-to-Wheel-Betrachtung entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Kraftstoffs). Berücksichtigung finden dabei die mit Rohstoffen, Produktion, Transport und Verbrennung zusammenhängenden Emissionen bei der Herstellung der hier erwähnten Mischung mit erneuerbaren Komponenten. Für den Vergleich wurde eine Funktionseinheit von 1 MJ Kraftstoff verwendet.