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Klatsch Brieger Tietz 2122

Magdeburg-News: ,,Was man so hört..." • Tietz und Brieger auf Büro-Suche

Freitag, 27. Mai 2022

Magdeburg. Ich traf sie just am Wyschywanka-Tag. Und natürlich war Galina Brieger als gebürtige Ukrainerin an diesem Tag auch traditionell gekleidet, nämlich mit gestickter Bluse. Wie sie mir erzählt, bezeichnet man diese ostslawischen Stickmuster als Wyschywanka, die besonders in ukrainischen Regionen verbreitet sind und dort als nationales Kulturgut gesehen werden. Ihre Bluse hat ihre Mutter Fedora gestickt. Galina musste vor einigen Wochen wie viele andere Ukrainer aus ihrer Heimat fliehen. Drei Stunden hatte sie Zeit einige Sachen zu packen, sonst wäre sie aus ihrem Dorf nahe bei Kiew nicht mehr rausgekommen. Die ehemalige Magdeburger „ArtDepot“ Galeristin nutzt nun ihr jahrelang aufgebautes Netzwerk, um Geflüchteten und vor allem in ihrer Heimat Gebliebenen zu helfen. Als sie vor einigen Wochen von der geplanten Fashionshow ihrer Freundin Margit Tietz im Café Alt Magdeburg erfuhr, kam bei Beiden gleich der Gedanke einer Benefiz-Fashionshow. Galina berichtete während der Show von dem brutalen Krieg in ihrer Heimat, von den Angriffen auf Altenheime, Krankenhäuser und Kitas. Ihre eigene Unterkunft hat sie einer Familie mit Kindern zur Verfügung gestellt. Während der Benefiz-Veranstaltung spendeten die Gäste 525 Euro und einen 500 Euro-Gutschein stellte spontan das Magdeburger Unternehmen Höffner zur Verfügung.  „Bitte schreib unbedingt, dass wir uns für die Spenden bei allen Gästen der Fashionshow bedanken“, so Margit Tietz und Galina Brieger. Das Geld ist bereits an Ort und Stelle, insbesondere für Medikamente für Senioren, so Galina. Und weil die nach Deutschland Geflüchteten in Arbeit möchten, wollen die beiden Frauen eine internationale Personalvermittlung eröffnen. Wohlwissend, dass u.a. Pflegekräfte, Lehrer oder auch Personal für die Gastronomie gesucht werden und es auch schon Anfragen gibt, schauen sich Tietz und Brieger nach einem etwa 60 Quadratmeter großen Büro um. Doch leider sind sie noch nicht fündig geworden. „Wir suchen natürlich weiter, denn in etwa einem Monat möchten wir tätig werden“, so die beiden Frauen.  

Bildunterschrift: Margit Tietz (l.) und Galina Brieger sind auf Büro-Suche für eine internationale Personalvermittlung.

Text & Foto: Gisela Lichtenecker