veröffentlicht am Montag, 10. Juni 2024
Bebertal/Haldensleben. Während es für Armwrestler Matthias Schlitte meistens in Richtung Osteuropa geht, stand in diesem Jahr eine EM-Vorbereitung der anderen Art auf dem Programm. Vom 12. bis 17. Juni findet die Europameisterschaft im polnischen Kattowitz statt.
Nach Silber in den vergangenen beiden Jahren möchte sich der Bebertaler erneut auf dem Podium platzieren: „2022 hat mich ein Virus kurz vor Turnierstart außer Gefecht gesetzt. 2023 in Finnland hab ich vielleicht nicht meinen besten Tag erwischt und mich ziemlich quälen müssen.“ bilanziert der 13-fache Deutsche Meister die Wettkämpfe der vergangenen beiden Jahre. 2024 versucht der Mann aus dem Landkreis Börde sein Glück erneut in der Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm. Dafür absolviert Schlitte seit Anfang März ein abgestimmtes Programm aus speziellem Sparring, allgemeinem Fitness-Training und Ernährung. So weit, so normal.
Diese Routine wurde Anfang Mai jedoch komplett unterbrochen. Anstatt nach Osten ging es zunächst ganz nach Westen. Über den großen Teich ging es direkt nach New York City. Neben Sightseeing mit Rockefeller Center, Time Square und Freiheitsstatue stand natürlich auch die sportliche Vorbereitung auf dem Programm. Zunächst stand ein ausführliches Armwrestling-Training mit dem Team aus New Jersey als erstes Highlight auf dem Programm. So verausgabte sich der „Hellboy“ aus der Börde vor den Toren von New York City gegen gut 20 amerikanische Armwrestler aller Gewichtsklassen. Im Anschluss ging es nach einem Abstecher an die Niagara-Fälle ans Ufer des Eriesees. Hier stand mit dem „Great Lakes Grapple“ die finale Generalprobe auf dem Programm. Matthias Schlitte suchte die sportliche Herausforderung und trat in der Profi-Klasse ohne Gewichtslimit an. Direkt in der ersten Runde hatte es der Deutsche mit einem alten Bekannten zu tun. Lokalmatador Kevin Palko hieß der Gegner. „Ich hatte bei der vergangenen WM gegen Kevin gedrückt. Nach der ausgiebigen Trainingssession im Vorfeld waren meine Arme etwas schwer, trotzdem konnte ich nach zähem Ringen das Match für mich entscheiden.“, freute sich Schlitte über den Erstrundenerfolg. Dann lief es und der Weltmeister kämpfte sich Runde um Runde bis ins Finale vor. Auch hier ließ der Bebertaler keine Federn und besiegte den US-Amerikaner Bart Wood. So kürte sich Matthias Schlitte zum „King of the Great Lakes“.
„Ein schöner Titel, der einen besonderen Platz in meiner Sammlung erhalten wird.“, so der frischgebackene Champion. In den folgenden Tagen stand noch ein Trainingslager mit den Armwrestlern der Region um Armwrestling-Legende Dave Chaffee an, bevor es wieder zurück in die Heimat ging. Bewegte Bilder gibt es auf den Kanälen von Matthias „Hellboy“ Schlitte auf Instagram, YouTube und TikTok. „Meine Arme wurden total beansprucht! Es war ein perfekter Härtetest gegen so viele hochklassige Sportler zu kämpfen. Der unerwartete Titel war natürlich der Höhepunkt – ein fantastischer Trip. Nun gehe ich motiviert in die finalen Trainingssessions.“, so Schlitte, der nun im heimischen Gym an den letzten sportlichen Details feilt. Dann geht es wieder in Richtung Osten.
Bildunterschrift: Matthias Schlitte und Schwergewichtschampion Dave Chaffee
Text & Foto: Matthias Schlitte
