Berlin
(ots). Am Aschermittwoch begann für viele Menschen die Fastenzeit. Aus
religiösen Gründen oder für die Gesundheit - die Motive sind oft vielfältig.
Doch während die einen versuchen, ihren Appetit zu zügeln, machen sich die
anderen schon wieder auf Nahrungssuche: Zecken! Ab 7 Grad Celsius erwachen die
Blutsauger aus der Winterstarre. Für dieses Jahr prognostizieren Experten zudem
ein sehr hohes Zeckenaufkommen.
Da
die Parasiten gefährliche Krankheitserreger wie die Viren der FSME
(Frühsommer-Meningoenzephalitis) übertragen können, ist Vorsorge besonders
wichtig. Durch Impfen kann man sich vor FSME schützen.
FSME
ist eine Erkrankung der Hirnhaut und des zentralen Nervensystems. Sie ist nicht
mit Medikamenten heilbar und kann zu bleibenden Schäden wie Lähmungen, Schluck-
und Sprechstörungen führen. "Impfen bietet den besten Schutz. Denn
FSME-Viren werden beim Stich einer infektiösen Zecke sofort übertragen. Ein
rasches Entfernen der Zecke aus der Haut schützt daher nicht vor einer
Infektion", erläutert Zeckenexperte Prof. Dr. rer. nat. Franz Rubel.
Vorsorge ist dabei nicht nur im Frühjahr wichtig. Denn während die Fastenzeit
nur 40 Tage andauert, reicht die Zeckensaison in der Regel von April bis
Oktober. Allerdings sind Zecken durch die milden Winter hierzulande oft nahezu
ganzjährig aktiv.
Experten-Prognose
für 2020: mehr FSME-Fälle
Wie
wichtig Vorsorge ist, zeigen die immer wieder sprunghaft ansteigenden
FSME-Erkrankungsfälle. Im Jahr 2018 erreichten sie mit 583 Fällen ein
Rekordhoch, im Jahr 2019 sank die Fallzahl auf 444. Für das Jahr 2020
prognostiziert Prof. Rubel neue Höchstwerte, denn er erwartet besonders viele
Zecken: "Das liegt insbesondere an der extremen Buchenmast vor zwei
Jahren. Mäuse, die Zeckenlarven als Wirt dienen, fanden in dem Jahr sehr
günstige Futterbedingungen vor. Die Folge war ein starker Anstieg der
Mäusepopulation im Jahr 2019, was vielen Zeckenlarven eine Blutmahlzeit
ermöglichte. Wieder ein Jahr später, also dieses Jahr, entwickeln sich diese
Zeckenlarven häufig zu mit dem FSME-Virus infizierten Nymphen und stechen in
diesem Entwicklungsstadium auch den Menschen."
Zecken
übertragen FSME in ganz Deutschland
Laut
Robert Koch-Institut (RKI) gelten aktuell 164 Land- und Stadtkreise als
sogenannte FSME-Risikogebiete, darunter das Emsland als erster Kreis in
Norddeutschland und der Stadtkreis Dresden.[1] Allerdings betont Prof. Rubel:
"Mit FSME kann man sich auch außerhalb der Risikogebiete infizieren, denn
Zecken können das Virus in ganz Deutschland übertragen. Deshalb ist die
richtige Vorsorge, z. B. durch Impfen, wichtig." Damit es gar nicht erst
zum Zeckenstich kommt, sollte man möglichst lange Kleidung und festes Schuhwerk
tragen, ein Anti-Insektenmittel, das in der Apotheke gekauft werden kann,
benutzen und sich nach jedem Aufenthalt in der Natur gründlich nach Zecken
absuchen.
Aktuelle
Informationen zu Zecken und FSME: www.zecken.de
Vorsorge
für Naturbegeisterte - eine Selbstverständlichkeit: www.leidenschaftnatur.de
[1]Robert
Koch-Institut: FSME: Risikogebiete in Deutschland (Stand: Februar 2020)
Bewertung des örtlichen Erkrankungsrisikos. Epid. Bull; 8, 1-19.
Text
/ Foto: "obs/Pfizer Deutschland GmbH/Quelle: (C) Pfizer |
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