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Sport Wittenberg Radsporttage pixabay

Sport-News: Mekka für Radsportfreunde • Wittenberger Radsporttage am 3. September

Freitag, 2. September 2022

Wittenberg. Die Lutherstadt Wittenberg wird am Samstag, 3. September, erneut zum Mekka für Radsportfreunde: Der RSV Lutherstadt Wittenberg e.V. und die SG Blau-Weiß Klieken richten die Wittenberger Radsporttage aus. Am Vorabend des Radsport-Events stimmen mehrere Bands die Gäste musikalisch auf den folgenden ereignisreichen Tag ein. Die Hauptsponsoren der Radsportveranstaltung sind die Unternehmen GfM Gruppe und Town & Country Haus. 
  
Am Samstagnachmittag (3. September) startet die kleine Friedensfahrt – unterteilt in vier Altersklassen. Der Radsportnachwuchs im Alter zwischen 6 und 15 Jahren geht an den Start. Gegen 17 Uhr werden die Fahrerteams vorgestellt. Das ist der Auftakt zum Hauptrennen der Witten- berger Radsporttage: dem Eliteradrennen. Während dieses Showdowns duellieren sich Radsportasse über 45 Runden auf der 1,4 Kilometer langen Route durch die historische Wittenberger Innenstadt. Start und Ziel des Rennens ist die Schlosskirche. „Bisher haben sich acht größere Teams mit mehreren Fahrern angemeldet“, erläutert Bert Grabsch. Mehrere WorldTour-Fahrer, darunter Felix Groß (vom Internationalen Team UAE Team Emirates, 2021: 1. Platz beim 1.000-Meter-Zeitfahren des Nation’s Cup in Hongkong) und Nicolas Heinrich (rad-net Rose Team, unter anderem 2019 Junioren-Weltmeister in der Mannschaftsverfolgung, 2022 Europameister in der Einerverfolgung) komplettieren das Starterfeld. 
 
Gemeinsam mit seinem Bruder Ralf übernimmt Bert Grabsch die sportliche Leitung. „Wir gehen im Vorfeld der Veranstaltung auf Fahrersuche, Ralf tritt an die prominenten Fahrer heran, ich betreue die Teams.“ Radsportbegeisterten klingeln sicherlich beim Namen Grabsch die Ohren. Und richtig: Die Gebrüder Grabsch sind im Radsport keine unbeschriebenen Blätter (siehe Biografien weiter unten).
 
Die Veranstalter rechnen wiederholt mit zahlreichen Gästen, die entlang der Strecke die Radsportathleten Runde um Runde anfeuern und zu Höchstleistungen antreiben. „Da ich seit meiner Jugend ein Radsportkind bin, habe ich persönlich ein sehr großes Interesse an der Entwicklung des Radsports in Sachsen-Anhalt und Deutschland. Das Eliterennen wird sicherlich ein packendes Ereignis“, blickt Frank Richter freudig voraus: Er ist Mitgesellschafter von Fides Sports. Das Magdeburger Unternehmen ist ein Team aus erfahrenen Beratern und ehemaligen Sportlern, das Talente und Profisportler berät und betreut. Durch ein weit verzweigtes Netzwerk können dem Sportler zahlreiche Möglichkeiten eröffnet werden, die seine Karriere vorwärts bringen. Seit wenigen Monaten macht sich Fides Sports insbesondere im Boxsport einen Namen und hat bereits einige Weltmeister und Ex-Weltmeister unter Vertrag. „Hier in Wittenberg wollen wir uns einen genaueren Eindruck über Radsporttalente machen und schauen, ob sich künftige Synergien ergeben, da wir in absehbarer Zeit fester in den Sattel steigen wollen – sprich uns verstärkt in den Radsport einbringen“, fährt Richter fort.
 

Geschichte: 2007 war Lokalmatador Ralf Grabsch das erste Mal Sieger des Eliterennens der Wittenberger Radsporttage. Das Radrennen avancierte ziemlich schnell zum radsportlichen Höhepunkt des Landes Sachsen-Anhalt. 2009 etablierten bekannte Radsportgrößen, die auch bei der Tour de France an den Start gingen, die Radsport-Veranstaltung im Rennkalender. Zu ihnen gehörten unter anderen André Greipel, Rick Zabel, Simon Geschke, Ralf und Bert Grabsch, Steffen Wesemann, Jan Ullrich. 2009 wuchs das Event erneut. Tausende Gäste pilgerten nun zum Wittenberger Radsporttag – unter ihnen Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff. 2017 nahmen rund 15 Teams mit reichlich 50 Fahrern am Rennen durch Wittenbergs historische Altstadt teil. Nach mehrjähriger – Corona bedingter – Pause wollen die Verantwortlichen an den einstigen Erfolg der Veranstaltung anknüpfen und das internationale Radrennen Wittenberg am 3. September wieder als traditionellen Termin im Radrennsport verankern.
 
Bert Grabsch (* 19. Juni 1975 in der Lutherstadt Wittenberg) war ein deutscher Radrennfahrer, seit 1998 fuhr er als Profi. Bert Grabsch spielte anfangs Fußball, wurde letztlich von seinem älteren Bruder Ralf zum Radsport geführt. 1986 begann er bei der BSG Chemie Piesteritz mit dem Radsporttraining. 1989 wechselte er zum SC DHfK Leipzig. Im Jahr 1997 wurde er Profi beim Team Agro-Adler Brandenburg. 1999 wechselte er zum Team Cologne und 2001 zum Phonak Cycling Team. In den Jahren 2007 bis 2011 fuhr er für das deutsche Team T-Mobile, bzw. dessen US-amerikanischen Nachfolgeteam Highroad. Bei den Straßen-Weltmeisterschaften 2008 im italienischen Varese verbuchte Grabsch den bis dato größten Erfolg seiner Karriere, als er überlegen mit über 40 Sekunden Vorsprung auf den Zweiten Weltmeister im Einzelzeitfahren wurde. In den Jahren 2008 bis 2010 sowie 2012 gewann er das Eliterennen Wittenberger Radsporttage. Nach der Saison 2013 beendete Bert Grabsch seine Profi-Karriere, nimmt seither dennoch an Radrennen teil.
 
Ralf Grabsch (* 7. April 1973 in der Lutherstadt Wittenberg) war wie sein jüngerer Bruder Bert Radrennfahrer. Seine Karriere begann beim SC DHfK Leipzig. Dem Verein blieb er bis zur Männerklasse treu. Dann wechselte er zur RG Hamburg. Als Junior konnte er den 3. Platz bei der Trofeo Karlsberg belegen. Internationale Erfolge gelangen dem Radprofi 1994 an der Seite von Jan Ullrich: Er wurde Erster einer Friedensfahrt-Etappe und belegte Platz 2 der Einzelwertung (1. Platz Jens Voigt). 1996 bekam der Wittenberger einen Vertrag beim Team Cologne und gewann mit dem Team die Hessen-Rundfahrt. Als Team-Mitglied von Wiesenhof scheiterte Ralf Grabsch nur knapp an einem Tagessieg der Friedensfahrten 2003 und 2004. Nach Saison-Abschluss 2008 zog sich Grabsch aus dem aktiven Radsport zurück.
 
Textauszüge Bert und Ralf Grabsch: Deutscher Olympischer Sportbund e.V/wikipedia
Foto: pixabay