Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der
Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) will die Einführung einer
Impfpflicht. Wenn es nicht zu Lockdowns jeglicher Art kommen soll, werde man
"um Pflichtimpfungen nicht herumkommen, wie es sie jetzt schon gegen
Masern gibt", sagte BVMW-Bundesgeschäftsführer Markus Jerger den Zeitungen
der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben). Die bisherigen Appelle hätten bei
der Mehrzahl der Impfunwilligen nicht zu einem Umdenken geführt.
"Ich kann nachvollziehen, dass Politiker
das Wort `Impfpflicht` nicht in den Mund nehmen wollen. Aber unter dem Strich
ist das ist die unbequeme Wahrheit, wenn alle anderen Maßnahmen nicht
greifen", so Jerger. Kritik äußerte der Chef des Unternehmerverbands an
der geplanten 3G-Regel am Arbeitsplatz.
"Für viele Bereiche, in denen 3G jetzt
eingeführt werden soll, bedeutet das einen gigantischen Organisations- und
Kontrollaufwand. Das ist ehrlicherweise gar nicht leistbar. Außerdem steht mit
der Testpflicht ein unkalkulierbares Kostenrisiko im Raum", warnte Jerger.
Die Kosten dürften nicht auf die
Unternehmen abgewälzt werden. Im öffentlichen Raum plädierte Jerger für die
Einführung der 2G-Regel. "Bei Verstößen gegen die Regeln müssen spürbare
Sanktionen greifen. Das gilt auch für die Beschäftigten im Betrieb. Wer sich
nicht impfen lassen will, muss im schlimmsten Fall Lohnkürzungen in Kauf
nehmen", sagte der BVMW-Chef. Jerger untermauerte zudem die Ablehnung
seines Verbands gegenüber einer neuen Homeoffice-Pflicht.
"Wir plädieren dafür, dass Unternehmen
und ihre Beschäftigten auch beim Homeoffice nach dem Prinzip der doppelten
Freiwilligkeit darüber entscheiden können, wie betriebsintern verfahren wird.
Schon deswegen ist auch eine darüber hinaus gehende generelle
Homeoffice-Pflicht für alle Unternehmen realitätsfern und überflüssig",
sagte Jerger. Wer sich an die 3G-Regeln halte, solle auch weiterhin im Betrieb
arbeiten dürfen.
Text / Foto: dts Nachrichtenagentur /
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