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Sven Warminsky

Weltgesundheitstag 2017: Depression tritt bei HIV-positiven Menschen häufiger auf als in der Allgemeinbevölkerung.

Depression ist einer der häufigsten neuropsychiatrischen Erkrankungen bei HIV-positiven; 40 Prozent aller HIV-positiven Menschen leiden an einer depressiven Episode. Das Thema „Depression“ steht in diesem Jahr im Mittelpunkt des Weltgesundheitstags am 07. April 2017.

Ursachen für Depressionen sind u.a. das ständige nachdenken über die HIV-Infektion, Stress sowie Abschottung. Hinzu kommen meist schwierige soziale oder finanzielle Situationen. Bei Menschen mit schweren Depressionen ist die Wahrscheinlichkeit, die korrekte Einnahme von HIV-Medikamenten zu vergessen, sechsmal höher. „Depressionen sind häufig ein Grund für ungenügende Beachtung des Therapieplans und können so unter Umständen zu einer gesteigerten Viruslast führen und damit die Therapie aufs Spiel setzen. Daher hat die sozialpädagogische Begleitung von Menschen mit HIV in den AIDS-Hilfen in Sachsen-Anhalt eine besondere Bedeutung, da sie durchaus depressionshemmend wirken kann.“, sagt Sven Warminsky ( Foto ) , Landesgeschäftsführer der AIDS-Hilfe Sachsen-Anhalt e.V.

Je nach Studie liegt bei HIV-positiven Personen die ausgewachsene“ Depressionen bei bis zu 36 Prozent. Bei den HIV-negativen Personen liegt der Wert bei nur 17 Prozent. Bei HIV-Infizierten sind Depressionen nicht die einzige psychische Erkrankung. Weitere sind Angststörungen und posttraumatische Belastungsstörungen diese kommen bei bis zu 11 Prozent vor, unmittelbare Psychosen bei bis zu 9 Prozent. Die Suizidgefahr ist hier besonders erhöht und übersteigt selbst die von Krebspatienten.

Es wird derzeit davon ausgegangen, dass die Ursache für Depressionen ein sehr umfassendes Zusammenspiel zwischen biologischen, psychischen und sozialen Faktoren ist. Neurobiologische Veränderungen im Gehirn, die mittelbar durch die allgegenwärtige Anwesenheit des HI-Virus im zentralen Nervensystem auftreten, sind bei der HIV-positiven Community ein weiterer Faktor. Durch den Psychischen Druck der in Zusammenhang mit der HIV-Infektion steht, kommen weitere Depressionsfördernde Faktoren hinzu. Die Psychische Belastung, mit einer nicht heilbaren chronischen Erkrankung und mit dem Zeichen einer sexuell übertragbaren Infektion leben zu müssen oder sogar körperliche Veränderungen wegen der Infektion, spielen auch eine Rolle.

In vielen Fällen ist eine Depression mit antidepressiven Medikamenten und einer Psychotherapie gut behandelbar. Zielführender ist aber der Versuch, diese durch Begleitungsangebote der AIDS-Hilfen in Sachsen-Anhalt zu mildern oder gar zu verhindern.