veröffentlicht am Sonntag, 30. März 2025
Magdeburg. Die Musikalität ist ihr quasi in die Wiege gelegt worden. Nicht nur der Großvater war Bariton-Sänger, auch war es in ihrer Familie üblich, dass man ein Instrument spielte. Alison Scherzer lernte Cello und Klavier, nahm dann aber lieber Gesangsunterricht, „weil ich dann nicht mehr üben musste“, fügt sie scherzhaft im Gespräch dazu.
Vom Intendanten Julien Chavaz wurde für die Titelfigur von Gerald Barry seiner Oper „Salome“ die amerikanische Sopranistin Alison Scherzer zum zweiten Mal an das Magdeburger Theater geholt. Sie ist für das Magdeburger Publikum keine Unbekannte. In der vergangenen Spielzeit begeisterte sie in „Alice Im Wunderland“. Ebenfalls eine Oper von Gerald Barry. Wer den wilden Ritt durch die Märchenwelt erlebt hat, wird nicht erstaunt sein, dass auch in der Oper „Salome“ nicht alles so kommt wie erwartet. Die Geschichte der biblischen Prinzessin, die Johannes den Täufer hinrichten lässt, um seinen Mund zu küssen, ist ein Stück, mit dem sich zahlreiche Musiker textlich unterschiedlich auseinander setzen. So auch Gerald Barry, der das Libretto schuf. Sehr überzeugend insbesondere die glasklaren Stimmen von Alison Scherzers Salome und Amy Ni Fhearraighs Königin. Wie ich weiter von Alison Scherzer erfahre, lebt sie der Liebe wegen seit zehn Jahren in Köln.
Dort bringt sie mit anderen Künstlern verschiedene Musikprojekte auf die Bühne u.a. mit Liederkreisen, mit Puppentheateraufführungen, Malerei und Konzerte mit Gedichten. Aber auch kochen hat sich bei ihr zum Hobby entwickelt. Fit ist sie schon mit etlichen Wildreis-Rezepten und griechischen Speisen.
Ihr 4-jähriger Sohn Vincent habe sie zwar noch nicht auf der Bühne gesehen, staunte aber, als er die Mama in der Garderobe stark geschminkt im Kostüm sah. Alison Scherzer hat sich nach den täglichen Proben bis zur Premiere am 15. März oft auf ihr zusammenklappbares Rad geschwungen und ist die Elbe entlang geradelt. Weitere Vorstellungen von „Salome“ sind am 6.und am 21. April sowie am 4. und 10. Mai zu sehen.
Bildunterschrift: Die gebürtige Amerikanerin Alison Scherzer in der Oper „Salome“ von Gerald Barry.
Text: Gisela Lichtenecker