veröffentlicht am 28. März 2024
Foto: Der letzte Hunt von St. Anna: Als Hunt wird im Bergbau ein oben offener, länglicher viereckiger Kasten bezeichnet, der mit Rädern versehen ist
(djd). Die Oberpfalz gilt aufgrund ihrer landschaftlichen Schönheit als Urlaubsregion mit besonders vielen Facetten.
Die Natur zeigt sich von einer faszinierenden Seite, wie eingestreut liegen die Städte verteilt. Sulzbach-Rosenberg beispielsweise verfügt über eine reiche Geschichte und ein gut erhaltenes historisches Stadtbild. Das Sulzbacher Schloss gehört zu den frühesten mittelalterlichen Anlagen in Bayern. Das Rathaus gilt als eines der schönsten in der Oberpfalz, es entstand zwischen 1456 und 1464. Bei einem Spaziergang durch die Altstadt können Gäste in vergangene Zeiten eintauchen und das kulturelle Erbe der Region entdecken. Einen Ausflug auf das ehemalige Schachtgelände St. Anna sollten sie dabei nicht versäumen.
Der "Förderturm "und das ehemalige Schachtgelände St. Anna
Die Errichtung der Schachtanlage begann 1954 mit dem Abteufen des Annaschachtes. Das 1958 in Betrieb genommene, 29 Meter hoch aufragende Fördergerüst - meist "Förderturm" genannt" - stellt ein originales, beeindruckendes Wahrzeichen der Montangeschichte in Sulzbach-Rosenberg dar. Zu seiner Zeit war es mit der ersten vollautomatisch-elektrischen Erzförderanlage des bayerischen Bergbaus ausgestattet.
Die überregionale industriegeschichtliche Bedeutung wird noch unterstrichen durch die einzigartige Bauweise des 115 Meter tiefen Schachtes, sie war notwendig aufgrund der geologischen Schwierigkeiten der umgebenden Gebirge. Bis 1962 kamen dann weitere Gebäude für die Nutzung als Hauptförderschacht hinzu. Am Annaschacht konnten in Spitzenzeiten bis zu 2.500 Tonnen Erz pro Tag gefördert werden. Mehr Informationen zu den Wahrzeichen der Bergbaugeschichte findet man unter
www.tourismus.suro.city.
Der Förderturm als Kern einer Dauerausstellung in Sulzbach-Rosenberg
Der Förderturm ist neben der Maxhütte und dem Schlackenberg ein wesentliches und eindrucksvolles Monument der Bergbaugeschichte Sulzbach-Rosenbergs. Er bildet den Kern einer Dauerausstellung, in der sich Besucher kostenfrei und rund um die Uhr über den Annaschacht, der 25 Jahre lang als Zentralförderschacht alle anderen Gruben verbunden hat, informieren können.
Schautafeln verdeutlichen, wie an dieser historischen Stätte gearbeitet wurde. Markante Betonteile, die Eisen und Schlägel darstellen, dienen als Sitzmöglichkeit. Der barrierefreie Weg führt neben dem Förderturm vorbei an verschiedenen Objekten aus der Montangeschichte. Der letzte Hunt von St. Anna, ein Abteufkübel und ein Seilbahnwagen sowie eine Lok mit zwei Förderwagen sind auf dem Gelände ausgestellt. Als Hunt wird im Bergbau ein oben offener, länglicher viereckiger Kasten bezeichnet, der mit Rädern versehen ist.
Text / Foto: djd/Stadt Sulzbach-Rosenberg