Foto: Entscheidung am Regal: Mit Faltschachteln leistet man einen Beitrag zur Nachhaltigkeit
(akz-o) Auf den ersten Blick fällt es nicht auf. Aber schaut man genauer in die Supermarkt-Regale, ist eine deutliche Veränderung erkennbar: Papier und Karton lösen zunehmend Kunststoff als Verpackungsmaterial ab.
Ob Nestlé, Mars Wrigley oder Frosta – immer mehr Hersteller suchen nach neuen Lösungen, um Plastik durch papierbasierte Lösungen zu ersetzen. Unilever hat im Juni sogar die erste Waschmittel-Flasche auf Papierbasis vorgestellt, die 2022 auf den Markt kommen soll.
Vom Karton-Trend profitiert vor allem die Faltschachtel. Sie wird von den deutschen Konsumenten gegenüber Kunststoff grundsätzlich bevorzugt. Das ergab eine Befragung von knapp 2600 Personen, die das Marktforschungsinstitut Innofact Anfang des Jahres im Auftrag der Fachzeitschrift „Lebensmittel Praxis“ durchgeführt hat. Danach sind 52 Prozent der Verbraucher bereit, für Produkte in Faltschachteln mehr zu zahlen, weil diese umweltfreundlicher als zum Beispiel Verpackungen aus Kunststoff seien. Zwei Drittel der Befragten vermeiden Kunststoff-Verpackungen, wenn dies möglich ist. Ist ein Produkt sowohl im Kunststoff-Beutel als auch in der Faltschachtel erhältlich, entscheiden sich 78 Prozent der Verbraucher für die Verpackung aus Karton.
Natürlich eignen sich Faltschachteln nicht immer für alle Produkte. „Die Verpackungshersteller haben jedoch mittlerweile sehr viele innovative Lösungen gefunden, sodass sich immer mehr Produkte in Faltschachteln verpacken lassen“, betont Christian Schiffers, Geschäftsführer des Fachverbandes Faltschachtel-Industrie (FFI). Auf dem Vormarsch sind daher reine Karton-Lösungen und solche Kombinationen, bei denen nur noch das Sichtfenster aus Plastikfolie besteht.
Für die Faltschachtel spricht vor allem ihre Umweltbilanz: Karton wird zu 100 Prozent aus den nachwachsenden Rohstoffen Holzfaser und Zellulose sowie aufbereitetem Altpapier hergestellt. Zudem ist die Recyclingquote sehr hoch: Aus Karton wird zu 80 Prozent wieder Karton.
Diese Vorteile erkennen Verbraucher europaweit – das belegt eine Studie von Two Sides, einer globalen Initiative zur Förderung der Nachhaltigkeit von Druck und Papier. Ergebnis: 63 Prozent der Konsumenten in acht europäischen Ländern halten Verpackungen aus Papier und Karton – im Vergleich zu Glas, Kunststoff und Metall – für umweltgerechter. 57 Prozent finden diese besser zu recyceln und 41 Prozent glauben, dass sie leichter zu öffnen und zu schließen seien.
Fazit: Die Faltschachtel liegt als nachhaltigste Verpackung im Trend – dafür sorgen Europas Verbraucher Tag für Tag beim Einkauf.
Text / Foto: AkZ / zatevakhin/stock.adobe.com/akz-o