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Biodiversität: Staatengemeinschaft berät über globalen Bericht zum Zustand der Natur

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Sonntag, den 28. April 2019


Am Montag, dem 29. April, beginnen in Paris die Beratungen des Weltbiodiversitätsrats zum ersten globalen Bericht zum Zustand der Natur seit 2005. Vertreter aus 132 Mitgliedstaaten nehmen an den Beratungen teil. Ziel ist es, bis zum 4. Mai einen weltweit akzeptierten gemeinsamen Sachstand zur Lage der Natur, den Problemen und möglichen Lösungen zu schaffen. Veröffentlicht werden soll der Bericht am 6. Mai.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (Foto): „Beim Klimaschutz waren die Berichte des Weltklimarats entscheidende Wegbereiter für das Pariser Klimaschutzabkommen und die weltweiten Anstrengungen, das Klima zu schützen. Das Artensterben ist eine ähnlich große globale Herausforderung wie der Klimawandel. Ich hoffe daher, dass der Weltgemeinschaft hier Ähnliches gelingt: Wenn wir uns auf einen gemeinsamen, wissenschaftlich fundierten Sachstand einigen können, kann uns das helfen, auch gemeinsam Lösungen zu entwickeln.“

Drei Jahre lang haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt an den Grundlagen gearbeitet für die nun beginnenden Beratungen im Weltbiodiversitätsrat (englisch: Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services/IPBES). Insgesamt haben sich etwa 450 Autorinnen und Autoren aus mehr als 50 Ländern zusammengeschlossen, um gemeinsam den weltweiten Wissensstand zu folgenden Fragen zu erarbeiten:

- Wie haben sich die biologische Vielfalt und die Leistungen der Ökosysteme in den vergangenen 50 Jahren weltweit verändert?

- Was sind die wichtigsten Ursachen für die festgestellten Veränderungen?

- Wo stehen wir in Bezug auf die Erreichung wichtiger internationaler Verpflichtungen wie dem Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD) und        den Zielen für Nachhaltige Entwicklung (SGDs)?

- Was zeigen die Prognosen bis 2050 zur Entwicklung der biologischen Vielfalt und der Leistungen der Ökosysteme?

- Welche Maßnahmen können ergriffen werden, um den Verlust der biologischen Vielfalt und der Ökosystemleistungen zu stoppen?

Die sogenannte Zusammenfassung für Entscheidungsträger wird nun von den  Mitgliedsstaaten beim 7. IPBES-Plenum vom 29. April bis 4. Mai 2019 in Paris diskutiert und verabschiedet. Vorgestellt werden soll der Text am 6. Mai ebenfalls in Paris. Parallel dazu tagen die G7-Umweltminister in Metz, Frankreich die sich dieses Jahr auch besonders mit dem Thema Artensterben und dem Erhalt der biologischen Vielfalt beschäftigen werden.

Der Weltbiodiversitätsrat IPBES ist ein zwischenstaatliches Gremium zur wissenschaftlichen Politikberatung für das Thema biologische Vielfalt und Ökosystemleistungen. IPBES ist vergleichbar mit seiner älteren Schwester IPCC für das Klima („Weltklimarat“). Aktuell sind 132 Staaten (inkl. Deutschland) Mitglied im IPBES. Deutschland ist einer der größten Finanzgeber; das Sekretariat des Weltbiodiversitätsrats hat seinen Sitz in Bonn.

Prof. Dr. Josef Settele vom Leipziger Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) leitet seit 2016 als Ko-Vorsitzender die Erstellung des Globalen Sachstandsberichts, an dem insgesamt 40 deutsche Autorinnen und Autoren beteiligt sind.

Das Bundesumweltministerium (BMU) und das Bundesforschungsministerium (BMBF) unterstützen die Arbeit der Wissenschaftler und die Geschäftsstelle für die Erstellung des globalen Berichts mit Fördermitteln. Darüber hinaus haben beide Ministerien  2014 die deutsche IPBES-Koordinierungsstelle eingerichtet.