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ARD-DeutschlandTrend: Weiter mehrheitliche Unterstützung für Corona-Maßnahmen; Impfbereitschaft nimmt zu

Freitag, den 8. Januar 2021

Im Dezember hatten Kanzleramt und Ministerpräsident*innen das erneute Herunterfahren weiter Gesellschaftsteile beschlossen. Über den Jahreswechsel ist die Zahl derjenigen, die diese Auflagen als angemessen betrachten, von 69 Prozent Mitte Dezember auf 53 Prozent Anfang der Woche gesunken. Im Gegenzug hat die Unterstützung für strengere Corona-Maßnahmen zwischen den Jahren zugelegt: Mitte Dezember empfanden 16 Prozent die geltenden Maßnahmen als nicht weitgehend genug; Anfang Januar sagten 30 Prozent, die geltenden Maßnahmen wären nicht weitgehend genug. Die Zahl derer, die die Einschränkungen als zu weitgehend empfinden, ist dagegen über den Jahreswechsel mit 17 Prozent (+3) weitgehend gleichgeblieben. 

Das hat eine repräsentative Umfrage von infratest dimap für den ARD-DeutschlandTrend am Montag und Dienstag dieser Woche ergeben - und damit vor dem Beschluss der erneut verschärften Corona-Auflagen. Vor diesem neuen Beschluss von Bund und Ländern sprachen sich 47 Prozent der Befragten dafür aus, die bestehenden Maßnahmen auf jeden Fall beizubehalten. Ein knappes Drittel (32 Prozent) favorisierte zu Wochenbeginn strengere Corona-Maßnahmen. Auf eine Lockerung des Lockdowns zum 10. Januar bestand dagegen zu Wochenbeginn nur jeder Sechste (18 Prozent).

Von Normalität kann in Deutschland aktuell sicherlich keine Rede sein. Aber die Hälfte der Bundesbürger (50 Prozent) ist optimistisch, dass man spätestens bis zum Ende des Jahres ohne jegliche Corona-Einschränkungen auskommen wird, wobei die meisten mit einer Normalisierung erst zum Herbst bzw. zum Jahresende (31 Prozent) rechnen. Vier von zehn (41 Prozent) sind weniger optimistisch. Sie gehen von einer Normalisierung frühestens 2022 (33 Prozent) bzw. erst in den nachfolgenden Jahren (8 Prozent) aus.

Eine entscheidende Rolle bei der Eindämmung der Corona-Pandemie spielt die Immunisierung durch Impfungen, die mittlerweile in Deutschland auch begonnen haben. Unterdessen hat sich die Impfbereitschaft der Deutschen deutlich erhöht: Aktuell geben 54 Prozent an (+17 im Vgl. zu November 2020), sich auf jeden Fall gegen das Corona-Virus impfen lassen zu wollen. Weitere 21 Prozent sagen, sie wollen sich wahrscheinlich impfen lassen (-13). Die Impfbereitschaft ist in allen Altersgruppen gewachsen, insbesondere aber bei den unter 65-Jährigen und damit in den Altersgruppen, die einer Impfung bislang eher zurückhaltend gegenüberstanden. Nach wie vor aber zeigen sich die jüngeren Deutschen gegenüber einer Corona-Impfung vergleichsweise weniger offen als Ältere.

Ein gutes Drittel der Bundesbürger (36 Prozent) bezeichnet das Tempo der begonnenen Corona-Impfungen als angemessen, die Hälfte (52 Prozent) aber empfindet es als zu langsam, nur wenigen (8 Prozent) ist das Impftempo zu schnell. Von den Deutschen, die sich auf jeden Fall gegen Corona impfen lassen wollen, kritisieren 63 Prozent eine zu geringe Geschwindigkeit bei den begonnenen Impfungen.

Ungeachtet der Kritik am deutschen Impftempo findet das EU-abgestimmte Verfahren zur gemeinsamen Bestellung der Corona-Impfstoffe mehrheitlich Zuspruch: 70 Prozent der Befragten halten das Vorgehen für richtig, 26 Prozent für falsch.

In den vergangenen Wochen wurde auch über die Gewährung möglicher Sonderrechte im Alltag für bereits Geimpfte diskutiert. Die Deutschen halten hiervon zum jetzigen Zeitpunkt wenig: Etwa drei Viertel (73 Prozent) sprechen sich dagegen, 23 Prozent dafür aus. Die Ablehnung überwiegt in allen Bevölkerungsgruppen, sie eint impfbereite wie impfabgeneigte Bundesbürger.