header-placeholder


image header
image
Igel Winter

Magdeburg-News: Wo verstecken sich Tiere im Winter? – Der NABU erklärt

Magdeburg. Die Tage werden wieder kürzer und kälter, wir ziehen uns mit heißen Getränken und Lebkuchen in die Wohnung zurück und auch die Natur bereitet sich auf den Winter vor. Vom Winterschlaf bis zu Kältestarre haben Tiere verschiedene Strategien zur Überwinterung entwickelt.  

Winterschlaf und Winterruhe:

„Zu den Tieren, die Winterschlaf halten gehören beispielsweise Fledermäuse, Siebenschläfer, Igel und Hamster“, erklärt Grit Liebelt, Naturschutzreferentin beim NABU Sachsen-Anhalt. Diese legen sich im Herbst ein ordentliches Fettdepot an und suchen im Winter geschützte Orte wie Baum- und Erdhöhlen, Felsspalten oder Laubhaufen zum Schlafen auf. „Körperfunktionen wie Stoffwechsel, Atmung und Herzschlag werden in dieser Zeit stark heruntergefahren und die Tiere sind dem Tod näher als dem Leben.“ Beim Winterschlaf wechseln sich Ruhephasen und kurze Wachphasen ab, in denen z. B. Urin abgegeben oder der Schlafplatz gewechselt wird. 

Bei der Winterruhe senken die Tiere wie Dachs, Eichhörnchen und Waschbär ihre Körpertemperatur nicht ab, werden häufiger wach und suchen gelegentlich Nahrung.

Amphibien und Reptilien – Winterstarre:

„Amphibien und Reptilien sind wechselwarme Tiere, die ihre Körpertemperatur an die Umgebung anpassen und nicht aktiv regulieren können. Sie verfallen im Winter in eine Kältestarre“, so die Naturschutzreferentin. Je nach Art werden dafür unterschiedliche Orte aufgesucht: Die Erdkröte überwintert im Kompost- oder Laubhaufen oder in Erdlöchern, Grasfrösche verstecken sich am Grund von Gewässern und Eidechsen suchen sich einen geschützten Platz in frostfreien Schotter- oder Holzhaufen.

Insekten und Spinnen:

So vielfältig wie Insekten und Spinnen sind, so vielfältig überstehen sie auch den Winter. Grit Liebelt: „Einige Schmetterlinge wie der Distelfalter ziehen im Winter in den Süden. Andere wie das Tagpfauenauge überwintern als Falter an geschützten Orten wie dem Dachboden oder Geräteschuppen. Es gibt aber auch Arten, die als Puppe an Stauden oder Gräsern überwintern oder als Ei am Stängel der Futterpflanzen.“ Schmetterlinge, die als Raupe überwintern, ziehen sich in Mulch oder Herbstlaub zurück. 

Dort verbringen auch Marienkäfer die kalte Jahreszeit, am liebsten in Gruppen. Gelegentlich sind sie auch in Mauer- oder Fensterritzen zu finden, wer die Käfer dort sieht hält sie schnell für tot. Sie befinden sich jedoch nur in Kältestarre und sollten an Ort und Stelle belassen und nicht weggefegt werden. 
Viele solitär lebende Wildbienen ohne Bienenstock überwintern als Biene oder Bienenpuppe in Pflanzenstängeln, hohlen Ästen oder Insektenhotels. Bei Hummeln und Wespen überleben nur die neuen Königinnen den Winter. Sie suchen sich dafür einen geschützten Ort in Mauerritzen, Totholz, Laubhaufen oder im Erdboden. Ähnlich sieht es auch bei Spinnen aus: Sie verfallen in Kältestarre und suchen sich im Winter ein geschütztes Versteck im Laub- oder Holzhaufen, aber auch in Kellern und auf Dachböden.

„Wer den großen und kleinen Tieren beim Überwintern helfen möchte, kann jetzt im Herbst für passende Verstecke sorgen“, empfiehlt Grit Liebelt. „Laub und Totholz sollten im Garten nicht weggeräumt, sondern als Winterquartier aufgeschichtet werden. Ecken im Keller, Dachboden und Schuppen dürfen ruhig von Käfern und Spinnen genutzt werden und müssen nicht sauber gefegt sein. Auch Fledermauskästen und Insektenhotels sind wichtige Rückzugsorte und sollten im Winter draußen bleiben!“
...