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TV-Tipp-News: Die Wächterinnen • arte • ab 20.15 Uhr • Kriegsfilm

6. April 2022

Es ist das Jahr 1915 und die Männer haben die Dörfer verlassen, um an der Front zu kämpfen. Zurückgeblieben sind die Frauen und Kinder, die nun sicherstellen müssen, dass die Arbeit weiterläuft. So auch auf dem Hof Paridier, wo Hortense und ihre Tochter Solange die Arbeit im Stall und auf den Feldern im Alleingang übernehmen. Ihr Leben ist geprägt von harter Arbeit und der seltenen und kurzen Rückkehr der Männer. Da sie dringend Unterstützung brauchen, stellt Hortense die 20-jährige Francine ein. Auch wenn Hortense zu Beginn nicht von ihr überzeugt ist, beweist ihr Francine schnell, dass sie auf sie zählen kann.

Eines Tages kommt Georges, einer der Söhne der Familie, auf Heimatbesuch. Er und Francine verlieben sich ineinander. Sie scheint zum ersten Mal so etwas wie eine Familie zu haben. Doch ihr Glück ist nicht von langer Dauer, denn Georges muss wieder an die Front. Währenddessen jagt in Francines Leben ein Schicksalsschlag den nächsten, und sie muss sich ganz neuen Herausforderungen stellen.

„Die Wächterinnen“ ist ein Kriegsfilm der anderen Art. Sein Blick gilt nicht dem Offensichtlichen – den Soldaten an der Front –, sondern er konzentriert sich auf die harte Realität der zurückgelassenen Frauen und Kinder, die die Landarbeit weiterführen müssen und gleichzeitig um ihre Angehörigen bangen. Xavier Beauvois ist ein stilles Meisterwerk gelungen, das im Gegensatz zum hektischen und lauten Kriegstreiben steht, welches sich in weiter Ferne abspielt.

Basierend auf dem Roman „Les Gardiennes“ von Ernest Pérochon aus dem Jahr 1924 verdeutlicht der Film von Xavier Beauvois auf beeindruckende und bedrückende Weise den Schmerz und die Trauer, die mit dem Krieg einhergehen. „Die Wächterinnen“ wurde 2018 für vier Césars und zwei Prix Lumières nominiert. Besonders berührend spielt die Debütantin Iris Bry, die in der Rolle der Francine für eine Emanzipation der Frauen steht, die der Krieg erst möglich machte. Außerdem stark ist die Besetzung mit dem Mutter-Tochter-Duo Nathalie Baye und Laura Smet.


Text / Foto: ARD