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TV-Tipp-News: Kindheitsdrama und Road-Movie „Jack“ ab 20:15 Uhr auf arte


Veröffentlicht am 17. März 2023

Jack (Ivo Pietzcker) schmeißt den Haushalt. Er weckt seinen kleinen Bruder auf. Macht das Essen. Läuft zur Schule. Viel für einen 10-jährigen Jungen ... - Ivo Pietzcker lässt den Zuschauer die Sichtweise des Kindes Jack miterleben, wie man es selten im deutschen Kino sah. Preisregen für Regisseur Edward Berger: Lola in Silber für "Jack", vier Oscars für "Im Westen nichts Neues".

Jack ist zehn Jahre alt und muss im Leben funktionieren wie ein Erwachsener. Es ist Sommer. Die Vorfreude auf die Ferien ist groß. Doch am letzten Schultag im Jugendheim wird er nicht abgeholt. Seine junge Mutter Sanna ruft an und vertröstet ihn. Jack bleibt mit Danilo und den Erziehern allein zurück. Es kommt zum Streit, bei dem er seinen Mitbewohner verletzt. Verängstigt läuft er nach Hause, um Schutz bei seiner Mutter zu suchen. Doch niemand macht ihm die Tür auf. Sanna ist nicht da.

Nachdem Jack seinen sechsjährigen Bruder Manuel bei einer Freundin abgeholt hat, machen sie sich gemeinsam auf die Suche nach ihrer Mutter. Über mehrere Tage ziehen sie durch die Stadt und folgen ihrer Spur. Dabei scheint es niemandem aufzufallen, dass sie ganz allein sind. Eines Nachts brennt wieder Licht in ihrer Wohnung. Jack und Manuel rennen nach Hause, wo ihre Mutter sie in die Arme schließt. Gemeinsam essen sie zu Abend. Jack versucht sich mitzuteilen, doch Sanna hört nicht zu. Er trifft eine drastische Entscheidung …

Edward Berger und Ko-Autorin Nele Mueller-Stöfen beschreiben die Suche zweier Kinder nach ihrer Mutter lakonisch und einfühlsam, poetisch und voller Verständnis für den Schmerz und die Einsamkeit der Jungen. Zugleich wirft der Film einen Panoramablick auf Berlin: auf Boulevards und Supermärkte, Nachtclubs, Bars und Parks und nicht zuletzt auch auf die öden Randflächen abseits der pulsierenden Zentren. Schmerzhaft realistisches Kindheitsdrama und faszinierendes Road-Movie durch Berlin in einem, erlebte „Jack” seine Premiere auf der Berlinale 2014.

Text / Foto: arte