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Arztgespr  ch 30

Gesundheit-News: Arztgespräch - So können Sie wichtige Infos leichter verstehen und behalten

30. November 2020


Teach-Back-Methode

Berlin, November 2020 - Die Ärztin oder der Arzt hat Ihnen genau erklärt, wie Sie die Medikamente einnehmen sollen – und zu Hause können Sie sich nicht mehr an die Details erinnern? Damit sind Sie nicht allein. Studien zeigen, dass viele Informationen bereits während eines Arztgesprächs und auch kurz danach vergessen werden. Wir geben Tipps, wie Sie es schaffen können, die wichtigen Infos aus dem Gespräch mitzunehmen.

Bis zu 80 Prozent der Informationen, die der Arzt, die Ärztin an Patienten und Patientinnen weitergibt, werden wieder vergessen. Rund die Hälfte der Informationen wird erst gar nicht verstanden. So die Ergebnisse von Studien zur Arzt-Patienten-Kommunikation. Die Gründe dafür sind vielfältig: Nicht immer gelingt es dem Arzt oder der Ärztin, den Sachverhalt in einfachen Worten wiederzugeben. Manchmal ist man als Patient beim Arztbesuch auch einfach zu aufgeregt, um das Gesagte zu erfassen. Und nachzufragen traut man sich dann auch nicht. Denn wer gibt schon gerne zu, dass er oder sie etwas nicht verstanden hat?

Doch falsche oder peinliche Fragen gibt es beim Arztbesuch nicht. Ärztinnen und Ärzte sind es gewohnt, Krankheiten und Behandlungsmethoden zu erklären. Sie haben ständig mit sensiblen Themen zu tun. Jeder Patient, jede Patientin hat sogar ein gesetzlich verbrieftes Recht, gut informiert zu werden. Es spricht also vieles dafür, selbst aktiv zu werden und sich ins Gespräch einzuschalten. Dabei kann es hilfreich sein, sich vorzubereiten.

Wie kann man sich vorbereiten?

Tipps für den Arztbesuch

Damit Sie wichtige Fragen nicht vergessen: An was Sie vor dem Arztbesuch denken sollten und was für ein erfolgreiches Gespräch wichtig ist.

Rückfragen stellen

Haben Sie etwas nicht verstanden, ist es hilfreich, bereits während des Gesprächs Rückfragen zu stellen. Manchmal hat man dazu keine Gelegenheit – dann gibt es eine einfache Technik, um am Ende des Gesprächs sicher zu gehen, dass man die wichtigsten Infos verstanden hat. „Teach-Back“ nennen Kommunikationsexperten diese Methode der Gesprächsführung.

Dabei handelt es sich um eine Kommunikationstechnik, die eigentlich aus der Pädagogik stammt. Lehrer überprüfen damit, ob die Lerninhalte auch richtig verstanden wurden. Das Prinzip ist ganz einfach: Die Schüler sollen am Ende des Unterrichts das Erlernte in ihren eigenen Worten noch einmal wiedergeben. So können falsch verstandene Informationen korrigiert werden oder noch bestehende Wissenslücken geschlossen werden. Dieses bewährte Prinzip kann man gut am Ende eines Arztgesprächs für sich selbst nutzen:

Fassen Sie die Hauptpunkte in eigenen Worten zusammen.

Dafür können Sie beispielsweise diese Formulierungen verwenden:

"Verstehe ich Sie richtig, dass...?"

Auch diese Satzanfänge können hilfreich sein:

"Ich möchte sicherstellen, dass ich die Informationen richtig verstanden habe. Ist es so, dass…“

Mit anderen Worten ...?“

Aus Ihrer Sicht ist ...?“

Das bedeutet für mich ...?“

Es hört sich so an, als hätte ich ...?“

Eine Wiederholung hilft nicht nur, das Gesagte zu verstehen, sondern auch, die Informationen gut zu merken. Manchmal stellt sich dadurch vielleicht auch heraus, dass man sein Gegenüber doch nicht ganz richtig verstanden hat. Dann hat der Arzt oder die Ärztin Gelegenheit, die Information zu wiederholen oder genauer zu erklären. Unklarheiten und Verständnisprobleme können so noch in der Arztpraxis sofort beseitigt werden.

Teach-Back“ kann nicht nur beim Arztbesuch eingesetzt werden.

Auch in anderen Bereichen hilft diese Methode, sich besser an Informationen zu erinnern und Missverständnisse zu vermeiden. Teach-Back kann auch von Ärzten und Ärztinnen angewendet werden. Wundern Sie sich also nicht, wenn die Ärztin, der Arzt am Ende ihrer Ausführungen Sie bittet, die wichtigsten Punkte zusammen zu fassen.

Teach-Back: So funktioniert's

Solch ein aktives Gesprächsverhalten zahlt sich nachgewiesenermaßen aus: Patienten und Patientinnen, die ihre Gespräche aktiv gestalten, sind insgesamt gesünder als Patienten, die sich passiv vom Arzt durch das Gespräch führen lassen. Sie haben weniger Ängste und Befürchtungen in Bezug auf die Krankheit oder Behandlung und entscheiden gemeinsam mit dem Arzt über den Behandlungsplan. Insgesamt sind sie zufriedener mit den Arztbesuchen. Außerdem fällt es Patientinnen und Patienten leichter, eine Therapie durchzuhalten, wenn die sie verstanden haben, warum die Behandlung wichtig ist und wie sie durchgeführt wird.

Und auch ganz grundsätzlich bietet die Teach-Back-Methode die Chance die Gespräche zwischen Ihnen und Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin zu verbessern und an Ihren individuellen Bedürfnissen auszurichten.



Text / Foto: Stiftung Gesundheitswissen