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Glücksspielstaatsvertrag: Vor- und Nachteile für Spieler in Deutschland 2023


veröffentlicht am 6. Januar 2023

Nachdem in einigen anderen Ländern schon viele Jahre Klarheit im Glücksspielwesen herrscht, hinkte Deutschland lange Zeit hinterher. Es erschien lange als unüberwindbares Hindernis, bundeseinheitliche Regelungen zu treffen, wenn es um Online Casinos ging, ganz nach dem Motto: 16 Bundesländer, 17 Meinungen. So standen deutsche Glücksritter teils über Jahre zwischen Baum und Borke. Sie spielten zwar online, wussten aber manchmal nicht einmal so recht, ob das überhaupt legal ist.

Das Jahr 2021 brachte die entscheidende Wende, denn endlich wurde der Glücksspielstaatsvertrag 2021 aus der Taufe gehoben. Viele Spieler waren erleichtert, andere wiederum waren geschockt. Zwar war die Neuregelung des Glücksspielwesens längst überfällig, aber die deutsche Herangehensweise ist anders als die bekannte europäische. Natürlich bemerken die neuen Spieler, die beispielsweise erst 2022 mit dem Spielen in Online Casinos beginnen, weder Vor- noch Nachteile, weil sie automatisch in die Regelungen der deutschen Behörden hineinwachsen können. Für die langjährigen Zocker bedeutet der Staatsvertrag jedoch eine Umstellung, mit der nicht alle glücklich sind. Betrachten wir einmal den Glücksspielstaatsvertrag und werfen dessen Vorteile und Nachteile in die Waagschale.

Ein Vorteil ist nicht von der Hand zu weisen: Online Glücksspiel ist in Deutschland legal

Dieser Aspekt ist sehr wichtig, denn kaum ein Casino-Fan möchte sich jemals nachsagen lassen, etwas Illegales zu tun, weil er Glücksspiele online spielt. Es ist schon aus Prinzip eine große Erleichterung, dass Deutschlands Regierung sich endlich eindeutig zum Thema Online Gaming positioniert hat. So kann sich jeder Bürger beispielsweise einen Ice Casino Bonus Code holen, ohne dieses unterschwellige Gefühl der Heimlichtuerei zu verspüren. Es ist nun einmal so: wenn es zu irgendeiner Tätigkeit kein aussagekräftiges Gesetz gibt, muss man selbst erraten, ob diese erlaubt ist.

Jetzt ist zweifelsohne erkennbar, dass virtuelle Spielhallen nicht etwa ein Dasein in irgendeiner Grauzone fristen, sondern dass sie praktisch auf einer Stufe mit Kino, Theater oder sonstigen Unterhaltungsmedien stehen und besucht werden dürfen. Es sollte darauf hingewiesen werden, dass Online Casinos auch vor 2021 in Deutschland erlaubt waren, denn sie waren nicht explizit verboten und außerdem befinden wir uns in der EU. Das EU-Recht steht über dem deutschen Recht. Dieser Fakt sollte jeder Leser und Spieler gut im Hinterkopf behalten, denn er ist und bleibt wichtig.

Deutschlands Casino-Verantwortliche: Beschützer oder Spielverderber?

Stellt man die Regeln des deutschen Glücksspielstaatsvertrags in Relation zu den bereits etablierten europäischen Rahmenbedingungen, fällt gleich auf, dass diese sehr viel restriktiver sind. In Deutschland wurde ein Konstrukt aus Gesetzen entworfen, das den Spieler rundum vor der Suchtgefahr des Glücksspiels schützen soll. Das funktioniert nach Ansicht der deutschen Gesetzgeber nicht ohne drastische Einschränkungen und ein ziemlich hohes Maß an Überwachung. Es wird kontrolliert, wie viel Geld ein Spieler pro Monat in sein Hobby investieren darf, wie lange er zwischen zwei Spielrunden zu pausieren und über seinen nächsten Einsatz nachzudenken hat, und wie hoch der maximale Rundeneinsatz sein darf. Mehrere Spiele gleichzeitig zu spielen, wird verhindert, genau wie der Konsum von zu viel Werbung.

Konkret bedeutet das, dass laut GlüStV 2021 Casino-Werbung zu bestimmten Uhrzeiten nicht auf Seiten eingeblendet werden darf, dass Casinospieler in einer zentralen Datenbank erfasst werden, dass schnelle Games und Speed-Modi verboten sind und dass höchstens ein Euro pro Spin eingesetzt werden kann. Durch die zentrale Erfassung der Spieler soll kontrolliert werden, dass niemand mehr als 1000 Euro pro Monat in Online Casinos einzahlt. Nun kann man sagen, dass das durchaus wohlwollende und sinnvolle Maßnahmen sind, aber viele Spieler sind anderer Meinung. Sie sehen die starke Fremdbestimmung kritisch, aber noch mehr fürchten sie um den Datenschutz, da ihre Daten nicht nur innerhalb eines Glücksspielportals ihres Vertrauens gespeichert, sondern zum Zweck der Spielsuchtprävention eben weitergereicht werden.

Viele sagen: Spielerschutz hat auch ohne den Glücksspielstaatsvertrag 2021 bestens funktioniert

Das restriktive Modell zum Spielerschutz wird äußerst zwiespältig betrachtet und stößt scheinbar nicht auf große Begeisterung oder auch nur Akzeptanz. Das mag auch daran liegen, dass viele erfahrene Spieler jahrelang einen positiven Eindruck von Online Casinos gewonnen haben, ohne  sich dabei derart bevormundet zu fühlen. Zwar wird jeder Mensch der Tatsache zustimmen, dass Jugendschutz und Spielsuchtprävention an erster Stelle stehen müssen, aber gerade diese beiden Dinge haben doch hervorragend funktioniert.

Die Voraussetzung für faires und seriöses Spiel ist definitiv, dass jemand das Zepter in die Hand nimmt und alles nach Regeln abläuft. Dafür haben bisher die Lizenzgeber in anderen Ländern gesorgt, so zum Beispiel die Malta Gaming Authority oder ähnliche Institutionen in Curacao, England oder Gibraltar. Als Spieler muss man nur darauf achten, in einer virtuellen Spielhalle zu zocken, die eine Lizenz besitzt. Unter diesen Voraussetzungen war und ist ein Höchstmaß an Schutz gegeben. Sicherlich sind Spieler in deutsch lizenzierten Online Casinos mindestens genauso stark geschützt, wenn nicht noch besser. Trotzdem bleibt nicht nur der Nachteil der Fremdbestimmung, sondern auch ein fader Beigeschmack hinsichtlich des Datenschutzes.

Gut zu wissen: Spieler haben die Wahl

Es gibt nicht so viele Casinos mit deutscher Lizenz, denn auch die Anbieter haben die Wahl, sich für ein deutsche Lizenz-Modell oder eben für ein europäisches zu entscheiden. Die Lizenzgeber aus Ländern wie Malta genießen ein hohes Ansehen, denn sie haben sich längst bewährt und bieten den Casinospielern Schutz, ohne zu restriktiv zu wirken oder Daten zentral zu speichern. Trotzdem mögen es manche neue Spieler sicherlich, in einem Casino mit deutscher Lizenz zu spielen, weil sie wissen, dass sie im Zweifel auch einen Ansprechpartner der Aufsichtsbehörde vor Ort in ihrer Muttersprache finden, statt sich beispielsweise an die maltesische Behörde zu wenden. Die Limits reichen einem Hobby-Spieler in der Regel völlig aus, und auch die anderen Regeln stören nicht unbedingt. Sie sind schlichtweg eine Gewöhnungssache.

Wer in Casinos mehr Gewinne erzielen und entsprechend mit höheren Einsätzen oder etwas schneller spielen möchte, sich unwohl wegen der Datenspeicherung fühlt oder andere Gründe hat, kann sich getrost in einem Online Casino mit EU-Lizenz anmelden, wo die Schutzmaßnahmen zur Suchtvermeidung in anderer Form praktiziert werden und insgesamt mehr Spiele zur Verfügung stehen. Es geht gar nicht darum, die deutsch lizenzierten Glücksspielportale in ein schlechtes Licht zu stellen, denn der Hauptvorteil des neuen Gesetzes ist, dass es verdeutlicht, dass Online Gambling auf deutschem Boden legal ist, genau wie in der restlichen EU.


Text / Foto: West / pixabay