Baierbrunn (ots). Bei Diabetes treten häufig Erektionsstörungen
auf. Die gute Nachricht: Man(n) kann etwas dagegen tun.
Viele Männer mit Diabetes haben Probleme mit der Erektion.
Betroffene sollten einen Arzt aufsuchen, wenn in drei Monaten mehr als die
Hälfte der Versuche, Geschlechtsverkehr zu haben, nicht so verlaufen, wie man
sich das vorgestellt hat, rät Professor Dr. Frank Sommer, Urologe, Androloge
und Sportmediziner am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, im
Apothekenmagazin "Diabetes Ratgeber".
Das Allerwichtigste: Diabetes in den Griff bekommen
Die Erektionsprobleme bei Diabetikern rühren
daher, dass Gefäße und Nerven geschädigt werden, wenn der Blutzucker dauerhaft
zu hoch ist. Durch die kleinen Schäden verändert sich die Struktur des Penis -
es gibt weniger gesundes, erregbares Gewebe, und gleichzeitig wird Gewebe
aufgebaut, das einer Erektion eher hinderlich ist. Wie aber können Männer
Erektionsstörungen vorbeugen? "Das Allerwichtigste ist, den Diabetes in
den Griff zu bekommen", sagt Sommer, der weltweit erste Professor für Männergesundheit. Seine Empfehlung: Achten Sie sehr genau auf
Ihre Ernährung, den Blutzucker, und nehmen Sie Ihre Arzneien ein. Reduzieren
Sie, wenn nötig, Ihr Gewicht und treiben Sie regelmäßig Sport. Das regt die
Durchblutung an, die Gefäße werden gespült.
Spontane Sexualität erleben
In jedem Fall sollte ein Mann mit Erektionsstörungen das Problem
nicht für sich behalten, sondern einen Urologen oder eine Urologin
aufsuchen. Diese können zudem sogenannte PDE-5-Hemmer verschreiben. Diese
blockieren das Enzym Phosphodiesterase-5 (PDE-5), das den Botenstoff cGMP
abbaut, der zur Erschlaffung des Penis führt.
"PDE-5-Hemmer sind eine super Möglichkeit, spontane Sexualität zu
erleben", sagt Professor Sommer. Zumindest, sofern noch genügend gesundes Gewebe vorhanden ist. Die gute Nachricht: Selbst
kaputtes Gewebe lässt sich oft reparieren - je früher
Betroffene damit anfangen, desto besser. Um die Nerven- und Gefäßstruktur
wieder aufzubauen, gibt es spezielle Trainingsprogramme.
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