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Gesundheit-News: Erektile Dysfunktion - Die Infos für Ihn - Sexualstörungen bei Männern


veröffentlicht am 1. August 2023

Foto: Eine erektile Dysfunktion kann große Auswirkungen auf die männliche Psyche haben. Daher ist es Ratsam, sich ärztlichen Rat einzuholen, um dem Problem auf den Grund gehen zu können

djd. Ein erfülltes Sexualleben und eine zufriedene Partnerin sind für das Wohlbefinden und Selbstwertgefühl von Männern von großer Bedeutung.

  • Dabei ist die Erektion ein entscheidender Punkt.
  • Doch was tun, wenn es damit nicht klappt?

1. Eine echten Potenzstörung (erektilen Dysfunktion) erkennen

Sexualstörungen bei Männern sind sehr vielfältig: Es gibt etwa Störungen der Lust von der Überaktivität bis zur sexuellen Aversion, Empfindungsstörungen und Schmerzen beim Sex sowie Probleme mit dem Samenerguss. Auch bei den Erektionsstörungen gibt es verschiedene, etwa die zu lange Erektion (Priapismus), die Penisverkrümmung oder eben die eigentliche Potenzstörung, auch Erektile Dysfunktion genannt. Von ihr spricht man, wenn über einen Zeitraum von mehr als sechs Monaten keine ausreichende Erektion für einen befriedigenden Geschlechtsverkehr erreicht oder aufrechterhalten werden kann.

2. Das eigene Alter spielt bei Männer eine große Rolle

Nach der sogenannten "Kölner Studie" nehmen die erektilen Dysfunktionsstörungen mit dem Älterwerden zu: Von nur ca. zwei Prozent im Alter von 30 bis 39 Jahren bis zu 53 Prozent bei den 70- bis 80-Jährigen. Von den 40- bis 49-Jährigen ist etwa jeder zehnte Mann betroffen, jeder fünfte in den Fünfzigern und ca. jeder Dritte in den Sechzigern. Durchschnittlich sind es 19,2 Prozent aller Männer.

3. Die Ursache für die Erektionsstörung kennen

Erektionsstörungen können organische, hormonelle und psychische Ursachen haben. Früher nahm man an, dass die psychischen Ursachen weit führend sind. Heute weiß man aber, dass alle drei Gründe ungefähr zu gleichen Teilen vorliegen. Es gibt aber auch Patienten, bei denen mehr als eine Ursache vorkommt.

4. Wirkung einer Prostata-OP auf die Erektions- und Orgasmusfähigkeit

Bei radikalen Prostata-Krebsoperationen wird die ganze Prostata samt ihrer Kapsel entfernt. Durch die Nähe der Erektionsnerven zur Prostatakapsel kann es zu Nervenschädigungen und damit zu Erektionsstörungen kommen. Das Ejakulations- und Orgasmuszentrum liegt dagegen im unteren Lendenwirbelsäulenbereich.

Sogenannte "nerv-sparing" (nervschonende) OP-Methoden - meist minimal-invasiv durchgeführt - können helfen, die Erektionsstörungen nach der Operation zu reduzieren bzw. die Zeit bis zur Wiederherstellung der Erektionsfähigkeit zu verkürzen.

5. Die Erektionsfähigkeit nach einer OP

Hier wird auf die "penile Frührehabilitation" nach radikaler Prostata-Operation gesetzt. Die frühzeitige Durchblutung der Penisschwellkörper und damit die Zufuhr von Sauerstoff nach der Operation wirken einer dauerhaften Erektionsstörung entgegen. Wissenschaftliche Daten zeigen nämlich eindeutig negative Veränderungen in der Struktur der Penisschwellkörper, wenn keine frühe Therapie durchgeführt wird.

Dabei kann sowohl auf durchblutungsfördernde Medikamente, also PDE-5-Hemmer wie beispielsweise Viagra-Tabletten, als auch auf Spritzen in den Penis, sogenannte SKAT, gesetzt werden, wenn dies der Patient ausdrücklich wünscht. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, die Handhabung einer Vakuum-Erektions-Penis-Pumpe zu erlernen.

6. Therapie von Sexualstörungen bei Männern

Zunächst wird eine ausführliche Untersuchung und Beratung der Patienten durchgeführt, um die Ausgangssituation und besonders den Patientenwunsch im Hinblick auf seine sexuelle Situation dokumentieren zu können. Dabei werden unter anderem spezielle Fragebögen, moderner Ultraschall und Labordiagnostik eingesetzt. In den Gesprächen wird den Patienten auch die Angst vor einer solchen Therapie genommen, und Unklarheiten können geklärt werden.

Danach werden einzelne der oben genannten therapeutischen Maßnahmen durchgeführt. Am Ende wird erneut der aktuelle Stand dokumentiert und eine Empfehlung für das weitere ambulante Vorgehen am Heimatort der Patienten ausgesprochen.

7. Psychologische Aspekte bei der Behandlung der erektilen Dysfunktion

Eine zusätzliche psychologische und sexualmedizinische Beratung ist in jedem Falle von großer Bedeutung für den Therapieerfolg. Wenn das Einbeziehen der Partnerin möglich ist, kann es dabei helfen, eine gesicherte Darstellung der sexuellen Paarsituation zu bekommen.

8. Kosten einer Therapie

Für Anschlussheilbehandlungen bzw. REHA-Maßnahmen im REHA- und Präventionszentrenet wird dies mit den Tagespflegesätzen vom Kostenträger übernommen. Für die späteren - nach der Reha angesiedelten - ambulanten Beratungen, die spezielle Diagnostik und für die Therapiebegleitung wird innerhalb Sprechstunde nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abgerechnet.

Die medikamentöse Tablettentherapie ist nach Zulassung von Viagra-Nachahmerpräparaten (sogenannten Generika) deutlich preiswerter geworden als vorher. Jetzt kostet eine dieser Tabletten nur noch rund zwei Euro, statt wie früher über zehn Euro. Bei der Spritzentherapie (SKAT) direkt in den Penis liegen die Preise pro Spritze (je nach Packungsgröße und Dosierung) zwischen zehn und zwanzig Euro.

Beide medikamentösen Therapien sind sowohl für gesetzlich als auch für privat Versicherte reine Selbstzahlerleistungen. Die Vakuum-Erektions-Pumpentherapie (ca. 400 bis 500 Euro je nach Hersteller) bezahlt - bis auf einen Eigenanteil von zehn Euro - nach fachurologischer Indikationsstellung die jeweilige gesetzliche oder private Krankenkasse.


Text / Foto: djd/unsplash Ben White