Nach einem Schlaganfall haben Betroffene oft mit körperlichen
Einschränkungen zu kämpfen. Um die Folgen zu verringern, ist eine Reha nötig.
Eine Studie aus den USA kommt jetzt zu dem Ergebnis, dass der
Reha-Erfolg auch vom optimalen Zeitpunkt abhängt.
Wie funktioniert Neuroplastizität?
Neuroplastizität bezeichnet die Fähigkeit des Gehirns, sich
umzuorganisieren und Funktionen, die beispielsweise durch einen Schlaganfall
verlorengingen, in einem anderen Teil des Gehirns neu zu erlernen. Tierstudien
hatten bereits nahegelegt, dass es nach einem ischämischen Hirninfarkt – einem Gefäßverschluss im Gehirn - ein optimales Zeitfenster für Neuroplastizität gibt. Diese Laborergebnisse konnten jetzt in
einer klinischen Studie bestätigt werden.
Studie: Wann erholen sich Betroffene von Lähmungen?
Wie das Ärzteblatt berichtet, ist ein Forscherteam der
Georgetown University Washington zu dem Ergebnis gekommen, dass sich Menschen
60 bis 90 Tage nach dem Schlaganfall am besten von Lähmungen erholen. Für die Studie wurden 72 Schlaganfall-Betroffene zufällig in vier
Gruppen aufgeteilt. Laut Ärzteblatt erhielten die Patientinnen und Patienten
zusätzlich zur normalen Reha 20 Stunden einer aktivitätsfokussierten
motorischen Therapie. Die Übungen begannen allerdings zu unterschiedlichen
Zeitpunkten. Eine Gruppe erhielt keine zusätzlichen Übungen.
Ambulante Therapie und Eigentraining versprechen weitere,
möglicherweise große Fortschritte
Das beste Rehabilitationsergebnis zeigte die Gruppe, die im
dritten Monat nach dem Schlaganfall eine besonders hohe Therapiedichte aufwies.
Sollten diese Ergebnisse zukünftig in weiteren Studien bestätigt werden,
könnte das Einfluss auf die Organisation der Rehabilitation und Nachsorge von
Schlaganfall-Betroffenen haben. Schon jetzt aber dürfte
diese Nachricht Patientinnen und Patienten Hoffnung machen, die gerade von
einem Schlaganfall betroffen sind. Ambulante Therapie und ein intensives
Eigentraining versprechen gerade nach der stationären Rehabilitation noch
weitere, möglicherweise große Fortschritte.
Text / Foto: Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe