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Touristische Meilensteine in Sachsen-Anhalt: Enthüllungen am Pretziener Wehr

Samstag, den 8. Mai 2021

Das Land und die Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt (IMG) haben gestern am Pretziener Wehr nächste Meilensteine im Kulturtourismus präsentiert. Der Ort war nicht zufällig gewählt: Das Bauwerk vor den Toren der Landeshauptstadt Magdeburg könnte ein nächster Kandidat für die UNESCO-Welterbeliste werden.  

Die vergangene Woche hatte in Sachsen-Anhalt mit einem kultur-touristischen Paukenschlag begonnen: Sachsen-Anhalts Kulturstaatssekretär Dr. Gunnar Schellenberger, der Landrat des Salzlandkreises Markus Bauer und Schönebecks Oberbürgermeister Bernd Knoblauch haben eine gemeinsame Initiative gestartet, um das Pretziener Wehr zum Kandidaten für die UNESCO-Welterbeliste zu machen. 

Bei einem Termin direkt vor dem Bauwerk nahe der sachsen-anhaltischen Landeshauptstadt Magdeburg unterstrich Dr. Gunnar Schellenberger gestern: „Unser Land hat eine einzigartige Dichte an Weltkulturerbe-Stätten. Jede von ihnen hat einen außergewöhnlichen universellen Wert. Jetzt ist der richtige Moment, um für unser UNESCO-Welterbe zu werben und für die Zeit, wenn Reisen und Besuche wieder möglich sind, präsent zu sein. Wir möchten diese Erfolgsgeschichte weiterschreiben. Auch das Pretziener Wehr hat zweifellos einen universellen Wert und würde sich gut in unsere STAUNENSWERTE einreihen.“ Die Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH (IMG) hatte im Auftrag der Staatskanzlei und Ministerium für Kultur Sachsen-Anhalt Ende des vergangenen Jahres eine Kampagne ins Leben gerufen, mit der die UNESCO-Welterbestätten gemeinsam noch weiter ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden sollen.

Auf zwei Trucks, die als „fahrende Plakate“ dienen, wurden heute unter freiem Himmel die Motive enthüllt, mit denen das Land Sachsen-Anhalt auf den Internationalen Museumstag am 16. Mai 2021 aufmerksam machen möchte. Schirmherr des Aktionstages, der in diesem Jahr ausschließlich digital stattfinden wird, ist der amtierende Bundesratspräsident Dr. Reiner Haseloff. Unter dem Motto „Museen inspirieren die Zukunft“ werden sich auch viele Häuser in Sachsen-Anhalt beteiligen und ihre Schätze digital zugänglich machen.

Mit Optimismus, trotz der derzeitigen schwierigen Planungslage, blickte auch Prof. Dr. Harald Meller auf die nächsten Wochen. Der Direktor des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle (Saale) hob hervor, „dass es jetzt besonders wichtig ist, zu zeigen, dass die Gesellschaft von Kultur profitieren kann und dass sie unverzichtbar ist“. Das Haus in der Saalestadt steht in den Startlöchern für die große Landesausstellung „Die Welt der Himmelsscheibe von Nebra – neue Horizonte“. In der Sonderschau sollen vom 4. Juni 2021 bis zum 9. Januar 2022 unter anderem aktuelle Forschungsergebnisse rund um die Himmelsscheibe von Nebra, neue Funde und Befunde sowie hochrangige Objekte präsentiert werden. Prof. Dr. Meller betonte: „Wir tun alles dafür, dass diese wichtige Landesausstellung der Öffentlichkeit präsentiert werden kann.“ In welcher Form die Eröffnung, im Hinblick auf die geltenden Corona-Schutzmaßnahmen, stattfinden wird, soll in den kommenden Tagen entschieden werden.

Dass Sachsen-Anhalt auf Meilensteine für den Kulturtourismus setzt, davon ist auch Thomas Einsfelder überzeugt. Der IMG-Geschäftsführer unterstrich in seiner Botschaft: „Eine bedeutsame Landesausstellung im Herzen Sachsen-Anhalts, die kreative Beteiligung von Einrichtungen des Landes am Internationalen Museumstag und unsere UNESCO-Welterbestätten zeugen beispielhaft davon, dass wir hierzulande ein großes Potenzial haben, um als attraktiver und spannender touristischer Standort zu punkten.“

Freie Fahrt voraus hieß es nach der Präsentation für die neuen Plakatmotive: Nach der Premiere am Pretziener Wehr starteten die „fahrenden Plakate“ eine kontaktlose Promotiontour entlang mehrerer Welterbestätten des Landes, unter anderem in Dessau-Roßlau, Halle (Saale) und der Lutherstadt Wittenberg.

Titelfoto: Kulturstaatssekretär Gunnar Schellenberger (links) und Prof. Dr. Harald Meller, Direktor des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle (Saale)
© IMG/Nilz Böhme

Hintergrund zum Pretziener Wehr:

Ob das Pretziener Wehr vor den Toren von Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt Magdeburg bald zu einem der beiden Kandidaten gehört, die das Land der Kulturminister-Konferenz für die Tentativliste vorschlägt, wird derzeit geprüft. Das Bauwerk ist, laut Auszug aus dem Denkmalregister, eine in Europa einzigartige Wehranlage. Bei niedrigem Wasserstand der Elbe staut das Wehr den Fluss, bei Hochwasser kann es geöffnet werden – um damit einen Teil des Stroms um Magdeburg herumzuleiten. Das hat die Stadt bereits häufig gerettet, unter anderem bei den kritischen Hochwasserlagen in den Jahren 2002 und 2013.

Hintergrund zum UNESCO-Welterbe in Sachsen-Anhalt:

Sachsen-Anhalt hat eine herausragende Dichte von UNESCO-Welterbestätten:

-  das Bauhaus Dessau und seine Stätten in Dessau
-  die Luthergedenkstätten in den Lutherstädten Eisleben und Wittenberg
-  das Gartenreich Dessau-Wörlitz
-  der Naumburger Dom
-  die Stiftskirche, das Schloss und die Altstadt von Quedlinburg.
-  Das Biosphärenreservat Mittelelbe ist als Lernort für nachhaltige Entwicklung im UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe integriert.
-  Die Himmelsscheibe von Nebra wurde in das Register des Weltdokumentenerbes aufgenommen.
-  Der Naturpark Harz zählt als Teil des „Geoparks Harz Braunschweiger Land Ostfalen“ zum „Global UNESCO Network of Geoparks“.
 
Das UNESCO-Welterbe wird mit der Umsetzung des Maßnahmeplans „Weltkultur erleben in Sachsen-Anhalt 2020-2025“ langfristig einen Schwerpunkt in der Arbeit der Landesregierung bilden. Eingeflossen sind darin Erkenntnisse und Erfahrungen aus den erfolgreichen Jubiläumsjahren der Reformation im Jahr 2017 und des Bauhauses im Jahr 2019.

Foto 2: Burkhard Henning, Direktor des Landesbetriebs für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft, Kulturstaatssekretär Gunnar Schellenberger und Prof. Dr. Harald Meller, Direktor des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle (Saale), (von links). © IMG/Nilz Böhme