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SAN Statistik

Personen mit Migrationshintergrund in Sachsen-Anhalt

Samstag, den 1. August 2020

2019 hatten 173 100 Menschen und somit 8 % der Bevölkerung in Sachsen-Anhalt einen Migrationshintergrund. Wie das Statistische Landesamt auf Basis des Mikrozensus mitteilt, entsprach dies einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahr um 3 % (2018: 167 700). Damit lag der Anteil 2019 weiterhin unter dem Bundesniveau von 26 %. Eine Person hat nach der hier verwendeten Definition einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurde.

2019 waren gut 39 % der Bevölkerung mit Migrationshintergrund (67 100 Personen) Deutsche und knapp 61 % Ausländerinnen beziehungsweise Ausländer (106 100 Menschen). Dabei war die überwiegende Mehrheit der ausländischen Bevölkerung mit Migrationshintergrund selbst zugewandert (93 %), bei den Deutschen mit Migrationshintergrund waren es nur 46 %.

56 % der 67 100 Deutschen mit Migrationshintergrund besaßen die deutsche Staatsangehörigkeit seit Geburt. Sie hatten einen Migrationshintergrund, weil mindestens ein Elternteil ausländisch, eingebürgert, deutsch durch Adoption oder (Spät-)Aussiedlerin oder Aussiedler war. Weitere 24 % waren eingebürgert, 19 % waren selbst als (Spät-)Aussiedlerin oder Aussiedler nach Deutschland gekommen.

45 % aller Personen mit Migrationshintergrund waren aus einem anderen europäischen Land Eingewanderte und ihre Nachkommen. Dies entsprach 78 600 Menschen, von denen 46 000 Wurzeln in anderen EU-Mitgliedsstaaten hatten. Die 70 000 aus Asien Eingewanderten und ihre Nachkommen machten 40 % der Personen mit Migrationshintergrund aus, darunter hatten 48 600 Personen einen Bezug zum Nahen und Mittleren Osten. Knapp 12 600 Menschen (7 %) hatten Wurzeln in Afrika. Weitere 3 200 Menschen (2 %) waren aus Nord-, Mittel- und Südamerika Eingewanderte und deren Nachkommen. Wichtigste Herkunftsländer waren Syrien (20 %), gefolgt von Polen (9 %) und der Russischen Föderation (8 %).

Viele Berufe sind in der Corona-Krise verstärkt in das Interesse der Öffentlichkeit gerückt und gelten nicht nur, aber vor allem in Krisenzeiten als besonders wichtig. Einige dieser Berufe, bspw. in der Pflege oder im Einzelhandel, sind mit Wochenend-, Feiertags- und Schichtarbeit verbunden. Hier hatten die 64 500 Erwerbstätigen mit Migrationshintergrund in Sachsen-Anhalt einen wichtigen Anteil an der Versorgung. So arbeiteten 45 % von ihnen auch am Samstag (Erwerbstätige ohne Migrationshintergrund 35 %), 30 % leisteten Sonn- und Feiertagsarbeit (Erwerbstätige ohne Migrationshintergrund 20 %). Während 27 % der Erwerbstätigen mit Migrationshintergrund in Schichten arbeiteten, waren es nur 21 % der Erwerbstätigen ohne Migrationshintergrund.