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PROCIDA Marina Corri  Anna Andersson

Reise-News: Island Hopping auf Italienisch: Von den wilden Inseln der Toskana, zur Kulturhauptstadt 2022 bis hin zum Vulkanarchipel Siziliens

Sonntag, den 18. Juli 2021

Island Hopping in Italien – dazu laden über 200 Inseln ein. Jede hat ihren besonderen Reiz und ihr ganz eigenes Flair; sie locken mit einsamen Sandstränden, glasklarem Wasser und einer einzigartigen Landschaft. Viele von ihnen sind echte Geheimtipps, die es zu entdecken gilt.

Sieben auf einen Streich: Die Inseln des Toskanischen Archipels

Die bekannteste Insel im Archipel der Toskana ist zwar Elba, jedoch ist der Name eines weiteren Eilands fast genauso berühmt: Montecristo. Schriftsteller Alexandre Dumas ließ hier seinen Roman „Der Graf von Monte Christo“ spielen, wobei der reale Ort und der Schauplatz der Erzählung wenig miteinander gemein haben. Montecristo ist heute eine kaum bewohnte Insel und seit 1917 Naturschutzgebiet. Hier können Besucher die Villa des Engländers Watson-Taylor aus dem 19. Jahrhundert besichtigen oder einfach die wilde Landschaft bewundern. Letztere gibt es auch auf den weiteren sechs Inseln des Archipels zu entdecken. Während Elba, die drittgrößte italienische Insel des Mittelmeeres, mit zahlreichen Attraktionen aufwarten kann, lässt Capraia Taucherherzen höherschlagen. Denn sie werden von den zahlreichen Unterwasser-Ausgrabungen begeistert sein. Die Harmonie zwischen Natur und menschlichem Werk ist auf den Giglio Inseln zu bewundern: der Naturhafen Giglio Porto, die Ruinen des Giglio Castells, malerische Gassen und die Buchten des Ortsteils Giglio Campese sind nur einige der vielen Beispiele. Giannutri, Pianosa und Gorgona vervollständigen das Ensemble, wobei Gorgona nur mit einer Sondergenehmigung der Cooperativa Parco Naturale „Isola di Gorgona“ besucht werden kann – auf dem Eiland befindet sich eine Haftanstalt.

Im Golf von Neapel: Phlegräische Inseln mit Procida, Kulturhauptstadt 2022

Hier „versinkt die rote Sonne im Meer“, wie es im Capri Fischer-Lied heißt. In diesem Jahr rückt jedoch nicht Capri und auch nicht die größte Phlegräische Insel Ischia in den Mittelpunkt des Geschehens, sondern Procida. Denn Procida wurde zur italienischen Kulturhauptstadt 2022 ernannt. Die farbenfrohe Insel im Golf von Neapel, die bereits oft als Filmkulisse diente, ist vulkanischen Ursprungs und durch eine schmale Brücke mit der Insel Vivara verbunden. Procida ist auch der Name des Hauptortes auf dem Eiland, der mit engen Gassen und malerischen Kirchen besonderen Charme versprüht. Die Abtei San Michele Arcangelo, die auf dem Vorgebirge Terra Murata senkrecht über dem Meer liegt, ist ein beeindruckendes Zeugnis religiösen, vergangenen Lebens. Zu den berühmtesten Stränden der Insel zählt der Strand Pozzo Vecchio, Protagonist in einigen Szenen des Films „Der Postmann“. Ebenfalls sehr beliebt ist auch der Strand Chiaiolella, an dem Besucher bestens entspannen können. Darüber hinaus beeindruckt auch die Karfreitagsprozession auf Procida jährlich Einheimische und Besucher gleichermaßen. Dabei werden selbstgemachte Figuren, die größtenteils Bibelszenen darstellen, durch die Straßen getragen; ab und an sind hier auch Darstellungen modernen Lebens zu finden. Die Prozession hat eine lange Tradition, denn sie fand erstmals 1627 statt.

Archipel der Vulkane: Liparische Inseln

Die Liparischen Inseln, nördlich der Küste Siziliens, gehören zu den Juwelen im Mittelmeer. Sie sind touristisch noch nicht so bekannt, bieten jedoch alles für einen gelungenen Urlaub: eine berauschende Natur- und Kulturlandschaft, eine farbenfrohe Unterwasserwelt sowie einige der wenigen aktiven Vulkane Europas, Stromboli und Volcano. Nach den beiden Vulkanen sind auch die Inseln benannt. Der Archipel, der aus sieben Eilanden und vielen aus dem Meer herausragenden Felsen besteht, gehört zu den 55 italienischen Welterbestätten der UNESCO. Die größte Insel Lipari wird von der Burgruine Castello di Lipari dominiert, die sich auf einer Landzunge zwischen zwei Buchten erhebt. Ebenfalls beeindruckend sind die alt-griechische Akropolis sowie die normannische Kathedrale. Unberührte Sandstrände und faszinierende Unterwassereruptionen locken nach Panarea, die kleinste und am niedrigsten gelegene der sieben Inseln. Die größten Erhöhungen hingegen sind auf Salina zu finden. Hier bezaubert der wunderschöne Farnwald die Besucher, der senkrecht auf atemberaubende Strände, wie etwa den Pollara abfällt. Salina war ebenfalls Drehort des Films „Der Postmann“ von Massimo Troisi. Das Haus, in dem Teile des Streifens entstanden, steht Besuchern offen. Alicudi und Filicudi, die westlichsten Liparischen Inseln, sind von Vulkankratern durchsetzt und beeindrucken durch ihre Wildheit. Die 85 Meter hohe Klippe La Canna sowie die Grotta del Blue sind nur zwei der vielen Highlights auf Filicudi.

Foto: Procida, Kulturhauptstadt 2022, © Anna Andersson