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Alles neu macht 2023? • neue Gesetze und Regelungen rund um Immobilien und Finanzen



veröffentlicht am Montag, 9. Januar 2023

Wie zu jedem Jahreswechsel gibt es auch 2023 eine Reihe von Änderungen, die sich im positiven wie auch im negativen Sinne auf den Geldbeutel von Immobilienbesitzern und Bauherren auswirken werden. Anlass einiger Neuerungen sind dabei nicht zuletzt die gestiegenen Energiekosten und die Inflation. Die wichtigsten neuen Gesetze und Regelungen rund um Immobilien und Finanzen fasst Schwäbisch Hall-Expertin Kathrin Milich zusammen:
                  
Steuerliche Entlastung für kleinere Fotovoltaik-Anlagen           

Gute Nachrichten für Fotovoltaik-Besitzer: Ab 2023 sind kleinere Solarstromanlagen bis 30 Kilowatt-Peak (kWp) auf Einfamilienhäusern für Eigentümer und Mieter von der Einkommen- und der Umsatzsteuer befreit. Bei Mehrfamilienhäusern entfallen die Steuern bei Anlagen von bis zu 15 kWp je Wohnung oder Geschäftseinheit. Die Einkommensteuer-Regelung betrifft sowohl Neu- als auch Bestandsanlagen und gilt rückwirkend ab dem 1. Januar 2022.            
                 

Sparerpauschbetrag wird erhöht             

Der Sparerpauschbetrag stellt Kapitaleinkünfte wie etwa Zinsen oder Dividenden bei der Einkommensteuer steuerfrei, wenn sie einen bestimmten Betrag nicht überschreiten. 2023 erhöht sich der Sparerpauschbetrag erstmals seit der Euro-Einführung von 801 auf 1.000 Euro für Alleinstehende und von 1.602 auf 2.000 Euro für Verheiratete. Finanzinstitute erhöhen bereits erteilte Freistellungsaufträge automatisch um 24,844 Prozent.        
          
Energie: CO2-Preis, Mehrwertsteuer für Gas & Strompreisbremse                   

Die 2023 anstehende CO2-Preis-Erhöhung für die fossilen Brennstoffe Benzin, Diesel, Heizöl und Erdgas wird um ein Jahr verschoben. Außerdem werden Mieter ab dem kommenden Jahr bei der Klimaabgabe fürs Heizen mit Öl oder Gas finanziell entlastet: Der Vermieter trägt ab sofort einen Teil der CO2-Abgabe. Für die Aufteilung der Kosten ist die energetische Qualität des Wohngebäudes – der CO2-Ausstoß pro Quadratmeter Wohnfläche – maßgeblich. Je schlechter diese ist, umso höher ist der Anteil des Vermieters.         
     
Darüber hinaus ist die Mehrwertsteuer für Gas noch bis zum 31. März 2024 von 19 auf 7 Prozent gesenkt.                      
Die Strompreisbremse gilt ab März 2023 für Haushalte und kleinere Unternehmen rückwirkend zum 1. Januar 2023. Bedeutet: Der Strompreis wird auf 40 ct/kWh brutto begrenzt. Dies gilt für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs.                            

Zudem wird die EEG-Umlage für Strom ab Januar 2023 dauerhaft abgeschafft. Seit Sommer 2022 war die Zahlung bereits ausgesetzt.                       

                  
Steuerliche Anpassungen für Arbeitnehmer und Familien                        

2023 treten die Maßnahmen des Inflationsausgleichsgesetzes in Kraft. Damit werden rund 48 Millionen Deutsche steuerlich entlastet.                    
Unter anderem wird der Grundfreibetrag um 561 Euro auf 10.908 Euro erhöht. Der Kinderfreibetrag wird rückwirkend für Januar 2022 auf 8.548 Euro und für Januar 2023 auf 8.952 Euro angehoben. Eine erneute Erhöhung der Freibeträge ist zum 1. Januar 2024 beschlossen. Eine weitere Entlastung für Familien stellt die Kindergelderhöhung auf 250 Euro pro Kind dar. Damit wird das Kindergeld nicht mehr gestaffelt, sondern einheitlich ausgezahlt.                      
                         
Mehr Wohngeld für mehr Menschen                             

Im Rahmen der Wohngeldreform sollen zum 1. Januar 2023 mehr Haushalte mit einem staatlichen Mietzuschuss entlastet werden: Zu den bisher 600.000 Wohngeld-Haushalten sollen bis zu 1,4 Millionen weitere Haushalte, die bisher nicht die nötigen Anforderungen erfüllt haben, hinzukommen. Außerdem soll das Wohngeld um durchschnittlich 190 Euro auf rund 370 Euro im Monat aufgestockt werden. Wohngeld können Haushalte beantragen, die zwar keine Sozialleistungen beziehen, trotzdem aber wenig Geld haben. Ein Antrag kann bei der kommunalen Wohngeldbehörde gestellt werden.                       
                             

Erben wird teuer: höhere Erbschafts- und Schenkungssteuer                             

Im Jahressteuergesetz 2022 wird die steuerliche Bewertung von Immobilien teilweise neu geregelt. Immobilienwerte sollen künftig auch für steuerliche Zwecke möglichst nahe am Verkaufswert festgestellt werden. Die Folge: Durch die enormen Preissteigerungen am Immobilienmarkt kann eine viel höhere Erbschafts- oder Schenkungssteuer anfallen. Zwar sind die Freibeträge bei einer Schenkung oder Vererbung gleich geblieben, in Ballungsräumen übersteigen Immobilien diese Werte jedoch oft um ein Vielfaches.                                   
                                                  
Und nicht vergessen: Die Frist für die Abgabe der Grundsteuererklärung läuft am 31. Januar 2023 aus!                    
 
Bildunterschrift: Neu ab 2023: Gesetze, Regelungen und Fristen. Was sich in puncto Immobilien und Finanzen ändert.


Text & Foto: Bausparkasse Schwäbisch Hall AG