Berlin (ots). Pilze aus dem Handel sind häufig
verdorben und können schwere gesundheitliche Beschwerden verursachen. Zu diesem
Ergebnis kommt Wolfgang Bivour, Sachverständiger der Deutschen Gesellschaft für
Mykologie. Der Pilz-Experte hatte im Auftrag des Verbrauchermagazins
SUPER.MARKT vom rbb 15 Stichproben begutachtet und nur vier als unbedenklich
eingestuft.
Dafür hatte die rbb-Redaktion bei
Wochenmarkthändlern, Discountern und Supermärkten Champignons und Waldpilze
gekauft. Das Ergebnis war erschreckend: 11 der 15 gekauften Pilzproben waren
nach Ansicht des Experten gesundheitsbedenklich. Sie waren zum Teil vergammelt,
verschimmelt oder enthielten Maden und seien "eigentlich nur noch für die
Mülltonne bestimmt" (Bivour). Der Verzehr solcher Pilze kann eine unechte
Pilzvergiftung auslösen. Das sind Erkrankungen, die nicht durch Giftpilze, sondern
durch verdorbene Waren ausgelöst werden.
"Eine unechte Pilzvergiftung kann zu leichten
Symptomen führen, wie Übelkeit und Erbrechen", erklärt Antje Engel vom
Giftnotruf der Charité gegenüber dem rbb-Verbrauchermagazin. "Sie kann
aber auch zu schweren Symptomen führen, die zu einem massiven
Flüssigkeitsverlust führen." Besonders gefährdet seien kleine Kinder,
ältere Menschen oder Risikopatienten wie chronisch Kranke. (Die Charité bietet
für Betroffene eine Telefonhotline an. Der sogenannte Giftnotruf ist 24 Stunden
unter 030-19240 erreichbar.)
Vor schlechter Ware können sich Verbraucher durch leichte Tests schützen: So sind frische Champignons hart und trocken und dürfen keine dunkelbraunen Stellen haben. Pfifferlinge sollten gelb aussehen und der Hut von Steinpilzen sollte nach einem leichten Drucktest mit dem Finger von allein wieder ausbeulen.
Ideal: Pilze lose kaufen und nicht in eingeschweißten
Plastikverpackungen.
Text: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb),
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