Rechtzeitig vorbeugen
Pflegeberufe verlangen dem Körper einiges ab. Laut dem
TK-Gesundheitsreport 2019 waren Muskel-Skelett-Erkrankungen im vergangenen Jahr
der häufigste Krankschreibungsgrund für Pflegebeschäftigte. Doch die Tendenz
ist positiv: Seit 2014 gehen die Arbeitsausfälle mit dieser Ursache in der
Krankenpflege langsam zurück.
Pflegende können Rückenbeschwerden aktiv entgegenwirken,
wenn sie konsequent ergonomisch arbeiten – indem sie einerseits Hilfsmittel
einsetzen, aber auch Gewohnheiten ändern und sensibler für die eigenen
Belastungsgrenzen werden. Wer die folgenden zehn Punkte beachtet, ist in Sachen
ergonomisches Arbeiten bereits auf einem guten Weg.
Top Ten für die rückengesunde Pflege
Grenzen kennen
Das Wissen um die eigene Belastbarkeit – sowohl
körperlich als auch psychisch – hilft dabei, Grenzen zu setzen.
Umgebung gestalten
Ein ergonomisch gestalteter Arbeitsplatz ist gut für den
Rücken. Deshalb empfiehlt es sich, ausreichend Platz zu schaffen, damit die
Pflegekraft rückengerecht arbeiten und die pflegebedürftige Person sich
selbstständig bewegen kann.
Fähigkeiten erschließen und nutzen
Wer den pflegebedürftigen Menschen in die Planung mit
einbezieht, nutzt und fördert dessen Fähigkeiten. Alles, was der oder die
Pflegebedürftige selbst macht, entlastet den Rücken der Pflegekraft.
Hilfsmittel nutzen
Der Schlüssel zum ressourcenorientierten Bewegen von
Menschen sind kleine Hilfsmittel. Wo notwendig, sind zudem technische
Hilfsmittel erforderlich.
Liften statt heben
Heben und Tragen gilt es möglichst zu vermeiden. Wenn
Pflegebedürftige gehoben werden müssen, ist ein Lifter einzusetzen.
Auf die Arbeitshöhe achten
Wer das Pflegebett zum Waschen, Anziehen oder
Lakenwechsel auf die passende Arbeitshöhe einstellt, sorgt für eine gute
Arbeitshaltung. Im Bad unterstützt ein Hocker die rückengerechte Haltung.
Sicher auftreten
Ein geschlossener Schuh mit fester Fersenkappe, flach
aufliegend und mit rutschhemmender Sohle sorgt für einen sicheren Stand.
Auf dem Laufenden bleiben
Nur regelmäßiges praktisches Üben und Fortbilden
ermöglicht ein sicheres, rückengerechtes Handeln.
Für Ausgleich sorgen
Belastungswechsel sind wichtig. Der vielseitige
Pflegealltag lässt sich nutzen, um Phasen körperlicher Beanspruchung wie
einseitige Haltungen oder Bewegungsmangel zeitnah auszugleichen. Auch die
Pausen dürfen nicht vergessen werden.
Alltag aktiv gestalten
Regelmäßige Gymnastik, Bewegung und Entspannung sorgen
zusätzlich für einen angemessenen Ausgleich. Sie tragen dazu bei, Körper und
Seele fit zu halten.
Mehr erfahren
Damit Rückenbeschwerden oder andere
Muskel-Skelett-Erkrankungen nicht zu einem chronischen Leiden werden, hilft die
BGW mit umfassenden Leistungen systematisch bei der Prävention. Informationen
zum rückengerechten Arbeiten gibt es unter www.bgw-online.de/ruecken.
Text - Quelle. Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst
und Wohlfahrtspflege (BGW)