Mittwoch, den 12. Mai 2021
Von Kathleen Radunsky-Neumann
Es ist morgens um 6 Uhr. Die Schwestern und Pfleger der chirurgischen Station B 3.2
im Klinikum Magdeburg machen gerade die Übergabe von der Nacht- zur Frühschicht.
Plötzlich steht ein lächelnder Chefarzt in der Tür. „Guten Morgen, ich möchte Sie heute
gern bei Ihrer Arbeit unterstützen.“ Als Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie
ist Prof. Dr. med. Karsten Ridwelski
den Kollegen selbstredend bekannt.
Doch heute möchte der Mediziner
die Seiten wechseln – vom Arzt zum
Pfleger.
Anlässlich des internationalen
Tages der Pflege, der traditionell in
Erinnerung an die britische
Krankenpflegerin und Pionierin der
modernen Krankenpflege Florence
Nightingale am 12. Mai begangen
wird, hatte die Pflegedirektorin im
Klinikum Magdeburg, Grit
Zwernemann, die Idee zu dieser
Aktion. „Es geht um die
Wertschätzung und Akzeptanz der
Arbeit in der Pflege“, sagt sie. Denn
die Pflegetätigkeit ist bei weitem
mehr als das Leeren des Schiebers.
„Keine andere Berufsgruppe hat so
viel Kontakt zum Patienten wie die
Pflege“, betont sie. Während sich
die Patienten in
Ausnahmesituationen befinden, ist
es die Aufgabe der Pflegekräfte, die
ihnen anvertrauten Patienten vital
zu stärken und emotional
aufzufangen. Dafür bedarf es
menschlicher Komponenten
genauso wie fachlicher Kenntnisse.
„Es ist eine sehr komplexe Arbeit“,
fasst die Pflegedirektorin
zusammen.
Grit Zwernemann weiß wovon sie
spricht. Sie hat selbst viele Jahre als
Schwester gearbeitet, später
Pflegeschüler ausgebildet und ist
nun seit mehr als zehn Jahren Pflegedirektorin im Klinikum Magdeburg. So wie
Chefarzt Prof. Dr. med. Karsten Ridwelski hat sie sich am „Tag der Pflege“ ebenfalls
einen Kasack übergeworfen und auf Station mit Hand angelegt.
Die Kollegen auf Station haben sich über die zusätzlichen helfenden Hände gefreut.
„Das ist eine schöne Geste“, sagt beispielsweise Schwester Franziska. Die 27-Jährige
bekommt am Morgen den Chefarzt zur
Seite gestellt. „Das hat mich ein wenig an
die Prüfungssituation erinnert“, gibt sie
mit einem Lächeln zu. Da hält der
Mediziner in seiner gewohnt ruhigen Art
dagegen: „Der Einzige, der hier nervös
sein müsste, das bin ich.“ Schließlich sei
er es, der an diesem Morgen der
Schwester zur Seite stand. Die Patienten
betten und waschen, die Medikation
stellen, Blutdruck messen, Verbände
wechseln, die Entlassung von Patienten
vorbereiten … Die Aufgaben in der Pflege
sind vielfältig und nicht zu unterschätzen.
Am Ende der Schicht gehen beide mit
einem Lächeln auseinander. „Im
nächsten Jahr bin ich wieder dabei“,
verabschiedet sich Prof. Dr. med.
Karsten Ridwelski.
Andere Chefärzte haben ihre
Pflegeteams mit einem Frühstück oder
beispielsweise mit Obstkörben
überrascht. Von der Klinikleitung gab es
außerdem fruchtige Kalorienbomben: 58
Torten, jeweils geschmückt mit dem Wort
„Merci“, wurden auf die Stationen
gebracht. Auf diesem Weg wollte die
Klinikleitung mit ihrem Dank alle rund 900
Pflegekräfte erreichen: DANKE an alle
unsere Pflegekräfte – für Ihren Einsatz
und Ihr Engagement.
Fotos © Klinikum Magdeburg / Kathleen Radunsky-Neumann
Titelfoto: Einen süßen Dank in Form von Fruchttorten gab
es zum „Tag der Pflege“ von der Klinikleitung für
alle Pflegekräfte im Klinikum Magdeburg.
Die Pflegedienstleiterinnen
Beatrix Malli (links) und Ute Klemme haben unter
anderem dem Team der Station B 2.3 die MerciTorte übergeben.
Foto 2: Anika Bunge (links) und
Franziska Hanas von der Fieberambulanz freuen sich über
die Geste.
Foto 3: Helfende Hände: Pflegedirektorin Grit Zwernemann
(rechts) hat sich anlässlich des „Tages der Pflege“
einen Kasack übergeworfen und arbeitet mit
Schwester Ramona auf Station B 2.1.
Foto 4: Verbandswechsel ist eine von vielen Aufgaben der
Pflegekräfte. Hier unterstützt am „Tag der Pflege“ Prof.
Dr. med. Karsten Ridwelski, Chefarzt der Klinik für
Allgemein- und Viszeralchirurgie, Schwester
Franziska.