header-placeholder


image header
image
Juist Luftaufnahme K erwaltung Juist

Reise-News: Ostfriesische Inseln legen Konzept für sicheren Neustart des Tourismus vor

Donnerstag, den 15. April 2021

-  Dauerhafte Öffnungen angestrebt

- „Reallaborbedingungen“ durch die Insellage 

Ostfriesische Inseln. Die sieben ostfriesischen Inselgemeinden haben mit ihren Tourismusorganisationen und der Ostfriesische Inseln GmbH ein Konzept für die dauerhafte Öffnung des Tourismus auf den Inseln entwickelt. Dieses haben sie am 13.04.2021 an den niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil, die tourismuspolitischen Sprecher im Landtag, die Landkreise Aurich, Friesland, Leer und Wittmund sowie die kreisfreie Stadt Emden verschickt.

Das Konzept mit dem Namen „MOIN“ (Machbarkeitsanalyse der Ostfriesischen Inseln für einen sicheren touristischen Neustart) bezieht sich auf eine Öffnung der touristischen Beherbergungsbetriebe sowie der Einzelhandels- und Gastronomiebetriebe, der Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie weiterer touristischer Angebote auf den Inseln, und zwar nicht befristet auf wenige Wochen, sondern dauerhaft.

Zwei Tests für jeden Gast

Anders als bei den aktuell benannten Modellprojekten für die Öffnung von Einzelhandel, Kultur und Gastronomie in Teilbereichen niedersächsischer Kommunen steht bei der Machbarkeitsanalyse der Ostfriesischen Inseln der Tourismus im Fokus – zunächst begrenzt auf Übernachtungsgäste, um die Sicherheit zu erhöhen.

Möglich werden soll die Öffnung durch eine umfassende Teststrategie: Übernachtungsgäste sollen bei Anreise auf die Inseln einen negativen PoC-Antigen-Schnelltest oder PCR-Test vorweisen, der nicht älter als einen Tag ist. Nach Ankunft auf den Inseln dürfen sie zunächst für 48 Stunden keine touristischen Angebote nutzen. 24 bis 72 Stunden nach der Ankunft ist ein zweiter PoC-Antigen-Schnelltest oder PCR-Test erforderlich. Wenn dieser ebenfalls negativ ausfällt, können die Gäste unter Einhaltung hoher Schutz- und Hygienestandards in Restaurants essen gehen, shoppen, kulturelle Angebote wahrnehmen und Freizeiteinrichtungen besuchen. Das soll auch für Zweitwohnungsbesitzerinnen und -besitzer gelten. Für die Bewohnerinnen und Bewohner der Inseln ist ebenfalls ein Testkonzept vorgesehen. Außerdem umfasst „MOIN“

- ein digitales Kontakt- und Nachverfolgungssystem,
- ausgefeilte Schutz- und Hygienemaßnahmen, 
- Informations- und Kommunikationskonzepte sowie
- eine umfassende wissenschaftliche, medizinisch-virologische Begleitung.  

Unter „Reallaborbedingungen“

Die Ostfriesischen Inseln gehen davon aus, dass sie sich für sicheren Tourismus besonders gut eignen, weil kaum sonst irgendwo in Deutschland Zugangskontrollen derart umfassend zu realisieren sind – wie in einem „Reallabor“, heißt es in ihrem Konzept.

Sieben-Tage-Inzidenz für die Inseln erfassen

Da die Vorschläge des Konzepts bis zu einer Sieben-Tage-Inzidenz von 100 umsetzbar sind, steht „MOIN“ nicht im Widerspruch zu den angekündigten Änderungen des Infektionsschutzgesetzes. Um eine aussagekräftige Sieben-Tage-Inzidenz zu erhalten, schlagen die Inseln vor, sie als eine Region zu behandeln und die Fallzahlen unabhängig von den jeweiligen Landkreisen zu beurteilen. Bisher werden keine Inzidenzwerte für die Inseln als Ganzes ermittelt, weil sie unterschiedlichen Landkreisen angehören.

Wissenschaftlich unterstützt wurden die Ostfriesischen Inseln bei ihrem Konzept von Prof. Dr. Ulf Dittmer, Direktor des Instituts für Virologie des Universitätsklinikums Essen.

Foto: Bild: Luftaufnahme der Insel Juist. © Kurverwaltung Juist