header-placeholder


image header
image
08 wirtschaftsnews

ifo Institut: Ostdeutsche Wirtschaft in der Corona-Rezession

Freitag, den 10. Juli 2020

Das ifo Institut erwartet für das laufende Jahr einen Einbruch der ostdeutschen Wirtschaftsleistung von 5,9 Prozent. In Sachsen dürfte sie aufgrund des größeren Industrieanteils mit minus 6,4 Prozent noch etwas stärker zurückgehen. Damit wird das Bruttoinlandsprodukt aber etwas weniger stark sinken als in Deutschland insgesamt (minus 6,7 Prozent). Im kommenden Jahr dürfte sich die Wirtschaft in Ostdeutschland und Sachsen mit Wachstumsraten von 5,8 bzw. 6,3 Prozent wieder deutlich erholen und zum Jahresende hin das Vorkrisenniveau wieder erreichen (Deutschland: plus 6,4 Prozent).

Das Coronavirus hat auch in Ostdeutschland zu einem massiven Konjunktureinbruch im ersten Halbjahr 2020 geführt. Am stärksten sind die konsumnahen Dienstleister sowie die Industrie betroffen. „Das Coronavirus trifft alle Regionen Deutschlands“, sagt Konjunkturexperte Joachim Ragnitz von der Dresdner Niederlassung des ifo Instituts. „Die konsumnahen Dienstleister wurden durch die Einschränkungen des öffentlichen Lebens und den damit einhergehenden Geschäftsschließungen erheblich beeinträchtigt. Gleichzeitig leidet die Industrie unter deutlichen Produktionsausfällen, nicht zuletzt wegen der zeitweisen Störung von Lieferketten.“ Im Gleichschritt mit der Lockerung wird ab der zweiten Jahreshälfte 2020 jedoch eine Erholung einsetzen. Zudem dürfte sich auch die Nachfrage aus dem Ausland wieder erholen. Gedämpft wird die Rückkehr auf den früheren Wachstumspfad jedoch dadurch, dass die Investitionstätigkeit der Unternehmen nur allmählich wieder an Fahrt gewinnt.

Im laufenden Jahr erwartet das ifo Institut eine Abnahme der Erwerbstätigkeit um 80 700 Personen in Ostdeutschland, davon 20 700 im Freistaat Sachsen (jeweils -1,0 Prozent). Im Jahr 2021 dürfte die Erwerbstätigkeit mit 24 200 bzw. 6 000 (jeweils +0,3 Prozent) wieder leichtzunehmen.