Freitag, den 11. September 2020
Von Kathleen Radunsky-Neumann
Ein Notfallmediziner durch und durch ist Dr. med. Stephan Singöhl (Foto). Wenn er von
seinem Tätigkeitsfeld spricht, strahlen seine eisblauen Augen. Hinzu zu dieser
Freude am beruflichen Tun gesellt
sich aktuell die Freude auf das, was
da kommt. Denn seit dem 1. August
2020 leitet Dr. med. Stephan Singöhl
als Chefarzt die Klinik für
Notfallmedizin am Klinikum
Magdeburg. Zuvor zeichnete der
Magdeburger verantwortlich für die
Notaufnahme am Ameos-Klinikum in
Aschersleben und des Helios-Klinikums in Helmstedt. „Ich wollte schon immer in eine
größere Klinik“, sagt der 40-Jährige zu seinem Wechsel nach Olvenstedt.
Der verheiratete Vater von zwei Söhnen (10 und 3 Jahre) stammt aus Lutherstadt Wittenberg. Sein Studium absolvierte er in Gießen und an der Otto-von-GuerickeUniversität in Magdeburg. Hier hat er auch seine Assistenzarztzeit verbracht - in der
Herz- und Thoraxchirurgie als auch in der Anästhesiologie und Intensivtherapie.
Dabei war ihm immer klar: „Die Notfallmedizin ist meine Lieblingsdisziplin.“
Was liebt er an diesem Fachgebiet? „Die Notaufnahme ist interdisziplinär“, sagt er.
Vom einfachen Schnupfen bis hin zum Notfalleingriff, von einfachen internistischen
Blutdruckproblemen bis hin zur Hirnblutung - „Wir haben alle möglichen
Schweregradausprägungen“, beschreibt der Chefarzt sein Aufgabenfeld.
Besonders mag er an der Notfallmedizin, „dass ich mich nicht immer nur in einer
Fachabteilung bewege“. Ist der ehrgeizige und zugleich ruhige Mediziner also kein
entscheidungsfreudiger Mensch? Ganz im Gegenteil, betont er. „Ich muss im Fall der
Fälle ganz schnell und klar entscheiden“, sagt Dr. med. Stephan Singöhl. Sich selbst
bezeichnet er als einen Mann, der aufgeschlossen für Neues ist und Innovationen
mag.
Damit stößt er im Klinikum Magdeburg auf offene Ohren. Sein erster Eindruck von
seinem Team: Die Mitarbeitenden sind fit, freundlich und aufgeschlossen. „Mit den
Kollegen kann ich etwas bewegen“, ist sich der Chefarzt der Klinik für Notfallmedizin
sicher. Dabei will er nicht einfach alles anders machen. „Die bisherigen Abläufe in der
Notaufnahme sind schon sehr gut“, nennt er seine ersten Beobachtungen. „Aber wir
werden sie noch etwas veredeln können“, sagt der Mediziner, der einige Neuerungen
bereits im Hinterkopf hat.
Reizvoll findet der Chefarzt am Klinikum Magdeburg übrigens nicht nur die Größe.
„Wir bedienen hier alle Sparten der Notfallmedizin, das ist genial“, sagt er und zählt
den bodengebundenen Rettungsdienst, die Notarzteinsatzfahrzeuge und den
Rettungshubschrauber auf. Für ihn ist es selbstverständlich, dass er selbst auch
Notarzteinsätze fährt, perspektivisch möchte er zudem über den
Rettungshubschrauber Einsätze begleiten. Das alles vor dem Hintergrund, dass die
Notaufnahme die Schnittstelle zwischen Krankenhaus und dem Leben draußen ist.
„Ich möchte alle Rettungseinheiten mit der Notaufnahme verbinden, damit der
Übergang nahtlos klappt und die Patienten gut versorgt sind“, nennt er seine
Prämisse.
Foto: Dr. med. Stephan Singöhl © Klinikum Magdeburg/Kathleen Radunsky-Neumann