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Professor Jürgen Vormann, Leiter des Instituts für Ernährung und Prävention
Wissenschaft
weist den Einfluss des pH-Werts auf die Virenaktivität nach
Ismaning
(ots). Gibt es einen Schutzmechanismus gegen Infektionsrisiken? Diese Frage
bewegt Menschen rund um den Globus besonders derzeit aufgrund der
Corona-Pandemie. Noch weiß man zu wenig über das neue SARS CoV-2-Virus und die
von ihm erzeugte Covid-19-Erkrankung, die bei einigen Betroffenen einen
gravierenden, die Lunge schädigenden oder gar tödlichen Verlauf nimmt.
Wissenschaftler arbeiten fieberhaft an der Erforschung von Arzneimitteln und
einem Impfstoff, der das Virus in Schach halten kann.
Parallel
beschäftigen sich Experten mit der Frage, wie sich das menschliche Immunsystem
so programmieren bzw. beeinflussen lässt, dass der Eigenschutz gegen
Coronaviren hocheffektiv arbeitet. Hoffnung kommt aus dem Bereich der
Ernährungswissenschaft. Prof. Jürgen Vormann vom IPEV (Institut für Prävention
und Ernährung) klärt auf.
Einfluss
des sauren pH-Werts auf die Immunreaktion
Weltweit kommen derzeit Menschen mit dem Coronavirus in Kontakt. Viele infizieren sich, doch bei weitem nicht alle erkranken; und wenn die Erkrankung ausbricht, sind die Verläufe sehr unterschiedlich. Für ältere Menschen scheint das Risiko wesentlich größer zu sein als für junge, und auch einige chronische Vorerkrankungen steigern die Infektions- und Erkrankungsgefährdung deutlich. Für Experten wie Prof. Dr. Jürgen Vormann (IPEV, Institut für Prävention und Ernährung, Ismaning) liegt auf der Hand, dass das Potenzial des körpereigenen Immunsystems ein entscheidender Faktor bei der Bewältigung der Virusattacke ist.
Ernährungswissenschaftler Prof. Vormann, der über Jahre medizinische
Grundlagenforschung am Institut für Molekularbiologie und Biochemie der Freien
Universität Berlin betrieben hat, und heute anerkannter Experte für die
Pathophysiologie von Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen sowie des Säure-Basen-Haushalts
ist, hat sich mit dem Zusammenhang zwischen Coronavirus und der spezifischen
Immunantwort des Körpers befasst. Seine Erkenntnisse geben Anlass zur Hoffnung
Prof.
Vormann:
"Untersuchungen weisen darauf hin, dass eine Azidose, also eine sehr hohe
Säurebelastung, eine Corona-Infektion gleich zweifach begünstigt. Zum einen
über die unmittelbare Belastung des Immunsystems, zum anderen, weil der saure
pH-Wert in den Zellen die Virenvermehrung fördert. Hier können wir sofort
ansetzen."
Wissen
aktuell: Corona-Viren reagieren "verschnupft" auf
pH-Wert-Veränderungen
Die
bekannte Eintrittspforte für Coronaviren ist der Nase-Mund-Rachen-Raum. Um eine
Körperzelle zu infizieren, müssen die wie Widerhaken anmutenden Rezeptoren des
Virus an die Rezeptoren einer Wirtszelle andocken, eindringen und mit ihr
verschmelzen. Ob das Eindringen gelingt, wird im Fall des Coronavirus'
wesentlich von der umgebenden Säurekonzentration bestimmt. Bewegt sich der
pH-Wert auf einem Coronaviren-freundlichen, sauren Niveau, ist das
Infektionsrisiko hoch, liegt der pH-Wert im basischen Bereich, werden die Viren
hingegen weitgehend infektionsunfähig.
Noch
etwas spricht für den großen Einfluss des Säure-Basen-Haushalts auf das Risiko,
an Covid-19 zu erkranken: Das Virus hat das Bestreben, sich in der Wirtszelle
zu vermehren. Wird der pH-Wert vom sauren in den basischen Bereich angehoben,
gelingt das nicht. Im Gegenteil: Im basischen Milieu der Wirtszelle stirbt das
Coronavirus ab.
Prof.
Vormann:
"Es ist faszinierend. Wird der pH-Wert innerhalb einer Zelle vom sauren in
den basischen Bereich angehoben, wird das Virus irreversibel inaktiviert und
überlebt nur noch Minuten. Wir haben hier einen Hebel gegen Coronaviren, der
sich im biologischen Stoffwechsel des menschlichen Körpers recht einfach
etablieren lässt."
Zwei
wissenschaftlich begründete Schlussfolgerungen lassen sich aus der Analyse
ableiten:
- Ein basischer pH-Wert von über 7 unterstützt
das Immunsystem bei der Abwehr von Coronavirus-Infektionen.
- Selbst nach einer Coronavirus-Infektion kann
eine schnelle Veränderung des intrazellulären pH-Werts auf ein basisches Niveau
dazu beitragen, die Virenvermehrung zu verhindern.
Was
bedeuten diese neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse für den Schutz vor
Corona-Viren? Viele Menschen haben einen gestörten Säure-Basen-Haushalt, die
meisten unwissentlich. Mit der meist ernährungsbedingten Übersäuerung - also
der Veränderung des innerkörperlichen pH-Werts in einen niedrigen sauren
Bereich - kommt der Stoffwechsel in jungen Jahren noch ganz gut klar. Oft
treten in der zweiten Lebenshälfte Symptome wie Antriebsschwäche, rasches
Ermüden, Appetitlosigkeit, Muskel- und Gelenkbeschwerden oder Hautprobleme auf.
Prof.
Vormann:
"Meine Empfehlung für einen aktiven Immunschutz gegen Coronaviren ist,
entweder über eine entsprechende Ernährung oder aber über schnell effektive
Basenpräparate, die es in jeder Apotheke gibt, dem Virus sein Wohlfühl-Milieu
zu nehmen. Idealerweise natürlich schon prophylaktisch."
Für
ein gut funktionierendes Immunsystem sollte jeder Mensch bestrebt sein, den
Säure-Basen-Haushalt im basischen Milieu zu halten. Über die Ernährung lässt
sich das erreichen, wenn mindestens die Hälfte der täglichen Nahrungsmittel
basisch ist. Dazu zählen beispielsweise Obst, Gemüse und Salat, wobei viele
sauer empfundene Speisen wie etwa Zitronen, Trauben, Äpfel und Essig
tatsächlich reichlich basische Mineralstoffe liefern und daher Basenbildnern
sind. Säurebildner wie Wurst, Fleisch, Fisch, Getreide und Milchprodukte
sollten hingegen reduziert werden. Eine basische Ernährung unterstützt die
Gesundheit. In Corona-Zeiten gilt das mehr denn je.
Informationen
über Prof. Vormann:
Prof.
Dr. rer. nat. Jürgen Vormann, Jahrgang 1953, betrieb nach dem Studium der
Ernährungswissenschaft mehrere Jahre lang medizinische Grundlagenforschung am
Institut für Molekularbiologie und Biochemie der Freien Universität Berlin.
Er
ist Gründer und Leiter des Instituts für Prävention und Ernährung (IPEV) in
Ismaning bei München. Seine Forschungsschwerpunkte sind Biochemie und
Pathophysiologie von Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen sowie der
Säure-Basen-Haushalt.
Text
/ Foto: Institut für Ernährung und Prävention (IPEV)