header-placeholder


image header
image
zdfinfo doku sendungsteaser 100 640x720

ZDFinfo Doku: Sexsucht - Wenn die Lust zur Droge wird

Samstag, den 23. Mai 2020

Bis zu einer halben Million Menschen leiden unter Sexsucht, schätzen Experten. Genaue Zahlen gibt es nicht. Denn es ist eine Sucht, über die viele nicht reden wollen. Wir erleben den Leidensdruck, wenn die Lust zur Qual wird, wenn der Alltag zunehmend der Kontrolle entgleitet. Sexsucht kann Existenzen vernichten.

Zwischen Lust und Sucht

Das Unternehmerpaar Uwe und Claudia hat sich dafür entschieden, mit ihrem Lebens-Trauma an die Öffentlichkeit zu gehen. Die beiden sprechen offen über Uwes Sexsucht.

Auch Stephan (Name geändert) kommt von seiner Sucht nicht los. Trotz Therapie ist er rückfällig geworden. Er hat seine Arbeitsstelle verloren, hat keinen Kontakt zu seiner Familie.

Wir sprechen mit Lukas (Name geändert). Er leidet unter seinem Pornokonsum und kann nur mit professioneller Hilfe damit umgehen. Jeden Tag entstehen etwa 300 neue Porno-Webseiten, und jeder zweite Nutzer geht angeblich ins Netz, um Pornos anzusehen. Laut einer Statistik schaut jeder deutsche Mann im Durchschnitt eine halbe Stunde Pornografie – pro Tag.

Welche Rolle spielt unsere sexualisierte Gesellschaft mit aufreizender, doppeldeutiger Werbung und einem schier unbegrenzten Angebot an Internetpornografie? Wir sprechen mit dem Erotikmodel Micaela Schäfer und besuchen eine Erotikmesse, um den "Normalkonsumenten" der angesagten Erotikbranche kennenzulernen.

Was kann helfen?

An der Universität Gießen untersucht Prof. Rudolf Stark die Hirnaktivitäten von pornosüchtigen Menschen. Mit Hilfe der Kernspintomografie können die neuronalen Reaktionen auf sexuelle Reize gemessen werden. Mit dieser Methode lässt sich auch überprüfen, ob die Muster im Gehirn von Sexsüchtigen mit denen von Drogenabhängigen übereinstimmen.

Fest steht: Sexsucht kann sich zu einer ernstzunehmenden Krankheit ausprägen. Die Dokumentation zeigt auch Lösungswege und berichtet über Hilfsangebote für Betroffene.