header-placeholder


image header
image
SAN Statistik

Teuerungsrate der Verbraucherpreise in Sachsen-Anhalt lag im Juli 2020 bei 0,2 % gegenüber dem Vorjahr

Mittwoch, den 12. August 2020

Das Statistische Landesamt in Sachsen-Anhalt ermittelte im Juli 2020 einen Rückgang des durchschnittlichen Niveaus der Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,2 %. Im Vergleich zum Juni 2020 sank der Verbraucherpreisindex um 0,5 % auf einen Wert von 105,7 (2015 = 100).

Im Juli 2020 wurde mit -0,2 % ein negativer Wert der Teuerung zum Vorjahresmonat gemessen. Unter anderem hatte auch die ab Juli bis Dezember befristete Änderung des Mehrwertsteuersatzes von 19 % auf 16 % bzw. von 7 % auf 5 % Einfluss auf das Niveau der Preisentwicklung. Negative Entwicklungen im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es zuletzt im Januar 2015 (-0,1 %) und in den Monaten Juli bis Oktober 2009 (zwischen -0,4 % und -0,1%).

Normalerweise überwiegen die Teuerungen bei der Preisentwicklung, im Juli 2020 war jedoch ein umgekehrter Verlauf zu erkennen. Bei 71 % der berechneten Positionen wurden negative Preisentwicklungen ermittelt. Die Wirkung auf den Gesamtindex wurde durch teils hohe oder durch einflussreiche Preissteigerungen gemildert. Ohne den Preisanstieg der Pauschalreisen (+16,6 %) gegenüber dem Vormonat hätte z. B. die Preisentwicklung gegenüber dem Juni 0,8 % erreicht. 

Die im Juli durch Preissenkungen zum Vormonat geprägte Entwicklung zeigte sich deutlich bei Bekleidung und Nahrungsmitteln. Im Bereich Bekleidung und Schuhe sank das durchschnittliche Preisniveau zum Juni um 5,3 %. Preiswerter war u. a. Bekleidung für Damen (-6,2 %), für Herren (-6,0 %) und für Kinder (-3,6 %). Kinderbekleidung war zwar im Vergleich zum Vormonat günstiger, allerdings um 6,8 % teurer als vor einem Jahr. Schuhe konnten im Juli ebenfalls günstiger als im Juni erworben werden, so für Damen um 5,3 %, für Herren um 3,6 % und für Kinder um 3,2 %.

Spürbar sank das Preisniveau im Juli für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke um 2,5 % gegenüber dem Vormonat, u. a. beeinflusst durch die Entwicklung für Gemüse (6,4 %), Obst (2,8 %), Molkereiprodukte und Eier (2,4 %), Brot- und Getreideerzeugnisse (2,1 %) und auch Fleisch und Fleischwaren (1,7 %). Neben Mineralwasser, Limonaden und Säften (-3,1 %), Wein (2,9 %) war auch Bier um 6,5 % günstiger als im Juni zu erwerben.

Knapp 1/3 der durchschnittlichen Ausgaben eines Haushalts entfallen auf den Sektor Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe. Hier sank das durchschnittliche Preisniveau um 0,5 % zum Vormonat. So sanken Preise u. a. für die Wasserversorgung (-2,5 %), Strom (2,0 %), Gas, einschl. Umlage (1,8 %) oder auch für Fernwärme u. A. (3,1 %). Heizölpreise waren gegenüber dem Juni um 0,7 % niedriger, im Vergleich zum Vorjahresmonat um 23,8 %. Mieten zeigten sich im Monatsverlauf unbeeinflusst, allerdings lag das Niveau der Nettokaltmiete um 1,1 % über dem des Vorjahresmonats.

Preissenkungen im Bereich Freizeit, Unterhaltung und Kultur wurden gegenüber dem Vormonat durch Preissteigerungen überkompensiert. Im Juli lag das durchschnittliche Preisniveau um 3,7 % über dem des Vormonats. Einfluss auf diese Teuerung hatten, neben der bereits erwähnten Preisentwicklung für Pauschalreisen (+16,6 %), u. a. auch Teuerungen für Kulturdienstleistungen um 0,7 %. Unter den Kulturdienstleistungen erhöhte sich insbesondere die Gebühr für Pay-TV oder Video on Demand (+11,1 %). Niedriger als im Vormonat war das durchschnittliche Preisniveau u. a. für Schreibwaren und Zeichenmaterialien (1,8 %), Foto- u. Filmausrüstung, optische Geräte u. Zubehör (2,0 %), Gartenerzeugnisse, Pflanzen und Blumen (2,9 %) oder auch für Veterinär- u. a. Dienstleistungen für Haustiere (2,5 %).