Foto: Neben frischer Luft
brauchen wir Tageslicht für unser Wohlbefinden. Deswegen sollten Bauherren oder
Sanierer darauf achten, den Lichteinfall durch großflächige Fensterlösungen zu
erhöhen
Ob es uns gefällt oder
nicht: Wir sind die sogenannte "Indoor-Generation". Im Schnitt
verbringen wir 90 Prozent unserer Zeit in geschlossenen Räumen - Tageslicht und
Frischluft, die wir für unser Wohlbefinden brauchen, kommen im Alltag oft zu
kurz. Vielen sind die damit verbundenen Risiken jedoch nicht bekannt. Im Rahmen
einer Studie von YouGov wurden 16.000 Menschen in 14 Ländern in Europa und
Nordamerika befragt.
Ein Resultat: 82 Prozent
schätzen die Zeit, die sie drinnen verbringen, deutlich geringer ein. Und nur
23 Prozent sind sich der Tatsache bewusst, dass die Raumluft bis zu fünfmal
stärker mit Schadstoffen belastet sein kann als die Außenluft. Damit der lange
Aufenthalt in Gebäuden jedoch nicht zu gesundheitlichen Problemen führt, kommt
es auf ein richtiges und regelmäßiges Lüften an. Hier gibt es fünf Tipps dazu.
1. Tipp: Regelmäßig und
kräftig
Die Luft in geschlossenen
Räumen enthält Gase, Partikel, biologische Abfälle und Wasserdampf, die
verschiedene Gesundheitsrisiken darstellen. Wichtig ist es daher, mehrmals
täglich zu lüften. Öffnen Sie am besten die Fenster ganz weit - und machen Sie
sich das Prinzip der Querlüftung zunutze. Mehrere Fenster gleichzeitig öffnen,
die Zimmertüren offenstehen lassen, auf diese Weise wird das Zuhause so richtig
durchgepustet. Der Unterschied: In 40 Minuten bei nur einem offenen Fenster
werden zwölf Prozent der abgestandenen Luft durch Frischluft ausgetauscht. In
40 Minuten mit Durchzug sind es gleich 32 Prozent!
2. Tipp: Beim Lüften auch
Teppiche, Vorhänge und Möbel nicht vergessen
In Heimtextilien, vom Vorhang
bis zum Plüschsofa, können sich ebenfalls Feinstaubpartikel, Gerüche und mehr
Unangenehmes ansammeln. Lüften Sie daher Teppiche und Vorhänge regelmäßig
durch. Noch besser: Trennen Sie sich nach einigen Jahren der Nutzung von den
guten Stücken, denn dicke Teppiche und Möbel wie alte Sofas ziehen
Hausstaubmilben und Bakterien förmlich an.
3. Tipp: So viel Licht wie
möglich ins Zimmer holen
Neben frischer Luft brauchen
wir Tageslicht, um uns fit und gut zu fühlen. Lassen Sie so viel natürliches
Licht wie möglich in Ihr Heim und an Ihren Arbeitsplatz - rücken Sie zum
Beispiel den Schreibtisch näher ans Fenster. Zudem gibt es Möglichkeiten, den
Tageslichteinfall im Haus zu steigern. Alte Dachfenster lassen sich etwa bei
einem Fensteraustausch mit relativ geringem Mehraufwand durch größere Varianten
ersetzen oder sogar als balkonähnlichen Dachaustritt umgestalten.
4. Auf die
Luftfeuchtigkeit im Raum achten
Wäsche trocknen, Duschen,
Kochen - bei all dem entsteht Feuchtigkeit, die sich ohne ein richtiges Lüften
in der Raumluft ansammelt. Das fängt bereits beim Atmen an: Eine vierköpfige
Familie erzeugt etwa zehn Liter Flüssigkeit, die an die Raumluft abgegeben
werden - pro Tag!
Das ist ein weiterer Grund,
gut durchzulüften, gerade nach dem Aufenthalt im Bad oder nach dem Kochen. Für
das Trocknen der Kleidung am besten einen Platz außerhalb der Wohnung, etwa auf
dem Dachboden, suchen. Zu viel Feuchtigkeit in der Raumluft ist nicht nur
ungesund, sondern kann auch zu Schimmel führen.
5. Auch den eigenen Kopf
richtig durchlüften
Ein guter Tipp für die
Indoor-Generation ist es, schlichtweg mehr nach draußen zu gehen - wann immer
der Alltag es zulässt. Frische Luft zu tanken und die Beine zu bewegen,
steigert unser Wohlbefinden - und danach fühlen wir uns oft gleich viel
leistungsstärker.
Text / Foto: djd/Velux