Foto: Corona-Hinweisschild im Einzelhandel
Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Wegen der
rasant steigenden Zahlen an Corona-Neuinfektionen und möglichen neuerlichen
Einschränkungen fürchten der Einzelhandel und die Reisebranche um das
Weihnachtsgeschäft. Das berichtet das "Handelsblatt"
(Montagsausgabe). Eine 2G- oder 3G-Regelung in den Geschäften würde
"aufgrund der erforderlichen Kontrolle zu Schlangen vor den Türen und am
Ende zu einem massiven Kundenrückgang führen", sagte der
Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands HDE, Stefan Genth, der Zeitung.
Für die Händler sei dies mit "einer
Art Lockdown" gleichzusetzen, die mit "massiven Ausfällen"
rechnen müssten, so Genth. Gerade das Weihnachtsgeschäft im November und
Dezember sei wichtig, um für die Innenstadthändler das schwierige Jahr noch zu
retten. Der HDE warnt daher vor den wirtschaftlichen Folgen erneuter
Einschränkungen im Einzelhandel in den kommenden Monaten.
Diese würden "viele der ohnehin noch
durch den letzten Lockdown angeschlagenen Handelsunternehmen in Existenzgefahr
bringen", sagte Genth. Die staatlichen Corona-Hilfen müssten deshalb über
das Jahresende hinaus verlängert werden. Auch der Deutsche Reiseverband (DRV)
fürchtet weitere coronabedingte Einschränkungen.
"Schon jetzt stellen wir uns auf ein
weiteres schwieriges Jahr ein", sagte DRV-Präsident Norbert Fiebig dem
"Handelsblatt". Da Reisen in viele Länder derzeit gar nicht oder nur
unter Einschränkungen möglich seien, stehe bei vielen Reiseanbietern das
Geschäft weiterhin still. "Ein erneuter Rückfall mit Lockdown wäre eine
wirtschaftliche Katastrophe", warnte Fiebig.
Auch er fordert daher eine Verlängerung der
Überbrückungshilfen ins nächste Jahr. Die Hauptgeschäftsführerin des Deutschen
Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Ingrid Hartges, sprach im
"Handelsblatt" ebenfalls von einer sich zuspitzenden wirtschaftlichen
Situation. "Wir bekommen immer mehr Anrufe von Mitgliedern, dass sie wegen
abgesagter Weihnachtsfeiern und Veranstaltungen erhebliche Umsatzausfälle
erwarten", so Hartges.
Dafür seien neben den steigenden
Infektionszahlen auch die 2G-Regelung für Gaststätten verantwortlich, die in
vielen Bundesländern schon eingeführt beziehungsweise geplant sind.
Text / Foto: dts Nachrichtenagentur