veröffentlicht am Samstag, 15. Oktober 2022
Das Bistum Magdeburg übergibt ein 500 Jahre altes Tafelgemälde „Der auferstandene Christus“ als Dauerleihgabe für die „Kunstverführung“. Die feierliche Präsentation findet am Dienstag, 18. Oktober, 19 Uhr, im Kaiser-Otto-Saal des Kulturhistorischen Museums Magdeburg statt. Der Eintritt ist frei.
Magdeburg. Um das wertvolle Gemälde der Frührenaissance rankt sich ein Rätsel. Dargestellt ist der Moment, in dem Jesus von den Toten aufersteht und aus dem Sarkophag steigt, während die wachhabenden Soldaten schlafen. In den Schild eines Schlafenden ist der Name „Andrea Mantegna“ geritzt. Der Maler der Frührenaissance aus Florenz war ein Meister der Perspektive und der körperlichen Darstellung. Seine Fresken für den Palast des Herzogs von Mantua sind weltberühmt.
Wer das Gemälde aus dem Besitz des Magdeburger Bischofs tatsächlich vollendet hat, ist aber nicht so leicht zu klären. Details sprechen für einen umbrischen oder römischen Künstler, der sein Handwerk hervorragend beherrschte. Das großformatige wie großartige Gemälde wird in der Dauerausstellung „Kunstverführung“ neben bedeutenden Werken von Lukas Cranach dem Älteren zu sehen sein. In der Gründungszeit des Kulturhistorischen Museums Magdeburg Anfang des 20. Jahrhunderts sahen sich Museen in der Pflicht, die Kultur jeder wichtigen Epoche und Landschaft exemplarisch und eindrucksvoll zu präsentieren. Menschen im Museum sollten das Wesentliche aus der Geschichte der Kunst kennenlernen. Dies führe zu der Erkenntnis, das innerste Wesen echter Kunst bleibe zu allen Zeiten gleich.
Durch die Dauerleihgabe des Bistums Magdeburg ist es nun gelungen, bedeutende Werke der italienischen und der deutschen Renaissance zu vereinen. In der direkten Gegenüberstellung sind die Unterschiede auch heutigen Besuchern anschaulich zu vermitteln.
Bildtitel zur Fotografie: Der auferstandene Christus, italienische Werkstatt um 1500, Foto: Hochschule für Bildende Künste Dresden
Text & Foto: Magdeburger Museen
