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Vernissage in der Stadtbibliothek Magdeburg: Projekt „Zeitzeugenpatenschaft“ präsentiert sich

„Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, sich mit den persönlichen Geschichten der Zeitzeugen und Zeitzeuginnen zu beschäftigen und den letzten Überlebenden genau zuzuhören“, unterstreicht die Projektleiterin Jana Müller.


Ihre Eltern versteckten sie 1942 als neun Monate altes Baby bei einem fremden Pärchen, kurz bevor sie selbst deportiert und im Vernichtungslager Ausschwitz getötet wurden. Heute sagt die Niederländerin Rozette Kats, die als Sechsjährige von ihrem Schicksal erfuhr: „Die persönliche Geschichte macht das Übertragen der Geschichte möglich.“ Unter dieser Überschrift wird am Mittwoch, 1. November, um 19.30 Uhr eine Ausstellung in der Stadtbibliothek eröffnet, die aus dem Projekt „Zeitzeugenschaft“ des Alternativen Jugendzentrums Dessau hervorgegangen ist.

Sieben Dessauer Jugendliche haben sich im Rahmen des Projektes von September bis Dezember 2014 intensiv mit den Zeugnissen von sieben Überlebenden auseinandergesetzt und die Ausstellung inklusive Filmmaterial erarbeitet. Grundlage hierfür war das Archiv des Alternativen Jugendzentrums Dessau, das seit 1998 Zeugnisse Überlebender des nationalsozialistischen Lagersystems sammelt. Die biografischen Daten der Zeitzeugen wurden dabei jeweils in historische Kontexte eingeordnet.

In die Schautafeln der Ausstellung führt zur Eröffnung die Projektleiterin Jana Müller ein, die das Archiv aufgebaut hat. „Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, sich mit den persönlichen Geschichten der Zeitzeugen und Zeitzeuginnen zu beschäftigen und den letzten Überlebenden genau zuzuhören“, unterstreicht sie.

Die Ausstellung „Die persönliche Geschichte macht das Übertragen der Geschichte möglich“ ist vom 1. bis zum 30. November im Lesecafé Eselsohr in der Zentralbibliothek während der Öffnungszeiten zu sehen, wochentags von 10 Uhr bis 19 Uhr sowie samstags von 10 Uhr bis 13 Uhr.

Zur Vernissage am 1. November lädt die Stadtbibliothek gemeinsam mit der Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt ein. Alle interessierten Besucher sind herzlich willkommen.

Der Eintritt ist frei.