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18WP Portrait Monika Gr  tters Christof Rieken

Bund fördert fünf Ankäufe des Deutschen Literaturarchivs Marbach

Grütters: „Literarisches Gedächtnis Deutschlands“


Kulturstaatsministerin Monika Grütters unterstützt fünf Ankäufe für das Deutsche Literaturarchiv Marbach mit insgesamt rund 250.000 Euro. Grütters (Foto) erklärte hierzu: „Bei diesen fünf Neuerwerbungen – darunter der Brentano-Nachlass und das Reclam-Verlagsarchiv – handelt es sich um national bedeutende Zeugnisse der deutschen Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts, die der Nachwelt unbedingt erhalten bleiben müssen. Im Deutschen Literaturarchiv Marbach sind sie als wertvolle Ergänzungen der Sammlung zur deutschen Literatur und Geistesgeschichte seit der Aufklärungszeit bestens aufgehoben. Mit diesen Ankäufen untermauert das Archiv einmal mehr seinen exzellenten Ruf als literarisches Gedächtnis Deutschlands.“

Geplant sind folgende Erwerbungen:

1. Vorlass Sibylle Lewitscharoff

Sibylle Lewitscharoff (geb. 1954) ist eine der profiliertesten und eigenwilligsten Gegenwartsautorinnen Deutschlands. Der Vorlass umfasst ihr gesamtes literarisches und künstlerisches Archiv mit Vorarbeiten zu allen Werken, umfangreichen Korrespondenzen mit vielen bedeutenden Autorinnen und Autoren, Fotos sowie eigene bildkünstlerische Arbeiten. Der Bund fördert diesen Ankauf mit 60.000 Euro.

2. Vorlass Michael Krüger

Der Schriftsteller, Übersetzer und ehemalige Verleger Michael Krüger (geb. 1943) gehört zu den wichtigsten und einflussreichsten Persönlichkeiten der deutschen Nachkriegsliteratur. Der Vorlass beinhaltet sein persönliches Archiv, eine Vielzahl an Manuskripten deutscher, aber auch internationaler Autorinnen und Autoren sowie Fotos und Dokumente. Mit 87.000 Euro unterstützt der Bund diesen Erwerb.

3. Nachlass Bernhard von Brentano

Bernhard von Brentano (1901 - 1964) gehört zu den großen Erzählern der Weimarer Republik. Im Stil der Neuen Sachlichkeit schildert er in seinem nicht zuletzt von Thomas Mann geschätzten Roman „Theodor Chindler“ eindrucksvoll den Niedergang einer großbürgerlichen Familie zu Beginn des Ersten Weltkriegs. Sein beinahe in Vergessenheit geratenes Werk wird durch den Erwerb für das Deutsche Literaturarchiv dauerhaft abgesichert. Der Bundesanteil hierfür liegt bei rund 23.300 Euro.

4. Reclam-Verlagsarchiv

1928 wurde der Reclam-Verlag in Leipzig gegründet. Zur Zeit der Teilung Deutschlands wurde er dort weitergeführt, 1947 entstand ein westdeutscher Zweig des Familienunternehmens, das heute seinen Hauptsitz in Ditzingen hat. Neben den Verlagsakten umfasst das Archiv die Korrespondenzen mit den Autorinnen und Autoren. Das Deutsche Literaturarchiv Marbach erhält damit einen Bestand, der die gesamte deutsche Literatur des 20. Jahrhunderts widerspiegelt. Vom Bund wurde dieser Ankauf mit rund
11.600 Euro gefördert.

5. Briefwechsel Gottfried Benn/Ursula Ziebarth

Die 1921 geborene Schriftstellerin Ursula Ziebarth lernte Gottfried Benn 1954 kennen und wurde seine letzte Geliebte. Der Briefwechsel der Jahre 1954 bis zum Tode Benns 1956 vervollständigt die Benn-Bestände des Deutschen Literaturarchivs Marbach. Die über 200 Briefe sind zudem eine bedeutende Quelle für die letzten Lebensjahre Gottfried Benns. Mit rund 66.600 Euro unterstützt der Bund diesen Erwerb.