TÜV Rheinland: Kurzstrecken sind „Stress“
für die Batterie / Kälte senkt die Batterieleistung und erhöht das Pannenrisiko
/ Schwergängiger Anlasser ist ein unüberhörbares Warnzeichen / Ladegeräte
verlängern die Batterie-Lebensdauer
Die Autobatterie ist eine Schwachstelle am Fahrzeug: 2020 waren Defekte der Batterie für fast die Hälfte aller Pannen verantwortlich. Weit häufiger noch als im Jahresschnitt geben Batterien jedoch während des Winters ihren Geist auf.
Eisige
Temperaturen setzen allen Akkus zu, am stärksten allerdings älteren Batterien,
deren Kapazität im Laufe der Zeit nachgelassen hat. Während Autobatterien bei
minus 10 Grad Celsius per se ein Drittel ihrer vorhandenen Kraft einbüßen, wird
gerade dann zum Anlassen des kalten Motors ein Drittel mehr Strom benötigt, da
die eisige Kälte das Motoröl zähflüssiger gemacht hat.
Der deutlich höhere Energiebedarf in
Kombination mit kurzen Fahrstrecken kann für die Batterie schnell zum Problem
werden. „Licht, Scheibenwischer, Klimaanlage sowie Sitz, -Scheiben- und
Spiegelheizung sind Stromfresser, die bei Minusgraden eine Autobatterie in die
Knie zwingen können“, sagt Thorsten Rechtien, Kraftfahrtexperte bei TÜV
Rheinland. „Auf kurzen Strecken schafft es die Lichtmaschine einfach nicht, die
Batterie wieder aufzuladen. Das funktioniert nur bei längeren Fahrten, nachdem
das Auto warm geworden ist und die Batterie durch Heizung und andere
Stromverbraucher nicht mehr beansprucht wird.“
Pflege verlängert die Lebensdauer
Autobatterien halten im Schnitt – je nach
Beanspruchung – zwischen fünf und sechs Jahren. Mit ein wenig Pflege und einem
Ladegerät lässt sich die Lebensdauer jedoch verlängern. Eine saubere Batterie
entlädt sich langsamer, denn an verschmutzten Polen können Kriechströme
entstehen, die die Batterie zusätzlich belasten. Ein deutliches Warnzeichen für
eine schwächelnde Batterie ist der schwerfällige Anlasser. Ein Grund, die
Batterie zu tauschen, ist das zwar noch nicht, aber ein deutlicher Hinweis, sie
umgehend aufzuladen. „Bei längeren Standzeiten des Fahrzeugs sollte die
Batterie möglichst abgeklemmt und dann an ein Ladegerät angeschlossen werden.
Eine Tiefentladung sollte unbedingt vermieden werden, weil sich sonst die
Batterie womöglich gar nicht mehr laden lässt“, erklärt Kraftfahrexperte
Thorsten Rechtien.
Kontrolle der Batterie bei der
Hauptuntersuchung
Auch im Rahmen der regelmäßigen
Hauptuntersuchung wird die 12-Volt-Batterie übrigens kontrolliert. Ist die
Batterie in einem guten Zustand, ohne sichtbare Schädigungen und ist sie sicher
befestigt? Solche Punkte gehören zu den rund 160 Kriterien, die Sachverständige
bei der regelmäßig fälligen Hauptuntersuchung kontrollieren. Solche
Überprüfungen dienen dazu, offensichtliche elektrische Gefahren auszuschließen,
Kapazität und Leistungsfähigkeit der Batterie werden dagegen nicht eingehend
kontrolliert.
Weitere Informationen zur Vorbereitung auf
die HU unter www.tuv.com/hu bei TÜV Rheinland.