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TV-Tipp-News: Werden wir immer dümmer? • arte • ab 23.45 Uhr • Dokumentation

14. Mai 2022

Der in Neuseeland lebende Politologe James Flynn entdeckte im Jahr 1984, dass die gemessenen Intelligenzwerte in zahlreichen Ländern seit Beginn des 20. Jahrhunderts kontinuierlich stiegen. Der sogenannte Flynn-Effekt. Begründet wurde dieser Anstieg mit besserer Ernährung und medizinischer Versorgung, aber vor allem breiterem Zugang zu Bildung. Kurz nach der Jahrtausendwende allerdings entdeckten norwegische Statistiker, dass der Flynn-Effekt nicht mehr wirkt. Im Gegenteil: Einige Länder verzeichnen seitdem sogar leicht rückläufige IQ-Werte. Bis heute rätseln Forschende an der Frage: Warum werden wir wieder dümmer?

Verschiedene Theorien kursieren. Die kontroverseste ist die „Dysgenik“, das Phänomen, dass Akademikerfamilien im Schnitt weniger Kinder in die Welt setzen als gering Gebildete. Zudem zögen nach der Vermutung einiger Intelligenzforschender bildungsferne Migranten den IQ-Schnitt der westlichen Industrieländer herunter.

Viele Neurobiologen und -psychologen vermuten allerdings eher, dass die Digitalisierung und der Wandel der Medienlandschaft die IQ-Werte negativ beeinflussen könnten. Steigende Bildschirmzeiten und ständige Erreichbarkeit durch Smartphones verringerten nachweislich unser Konzentrationsvermögen. Unsere Hirne seien schlicht überfordert.

Und auch äußere biologische Faktoren könnten ebenso einen Einfluss auf die Intelligenz haben, wie der exponentielle Anstieg der fossilen Brennstoffproduktion und die Alltagsnutzung von Plastik.


Text / Foto: ARD