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Gesundheit-News: Schwerhörig im Alter? Das muss nicht sein!

19. November 2021

(akz-o) „Wie bitte, was haben Sie gesagt …?“ Wenn im Alter das Gehör schlechter wird, kann dies die Kommunikation mit unseren Mitmenschen sowie die Teilhabe am sozialen Leben erschweren. Maßgeschneiderte Therapien können helfen.

Altersschwerhörigkeit (Presbyakusis) setzt meist ab dem 50. Lebensjahr ein. „Ursächlich sind Verschleißerscheinungen, insbesondere an den Haarzellen unseres Innenohrs“, sagt Hörakustik-Meisterin Selina Pandiscia. Weitere Faktoren – wie anhaltende Lärmbelastungen, Nikotinkonsum oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen – können zum Prozess beitragen.

Es droht der soziale Rückzug

Meist sind es zunächst hohe Frequenzen, die nicht mehr richtig gehört werden können. „In einer lauten Umgebung fällt es Betroffenen zudem häufig schwer, Unterhaltungen zu folgen. Dies kann dazu führen, dass sie sich sozial zurückziehen.“ Auch die Unfallgefahr kann steigen, beispielsweise wenn Autos im Straßenverkehr nicht mehr gehört werden.

Häufig nehmen Betroffene die zunehmende Schwerhörigkeit als Alterserscheinung hin. „Doch das muss nicht sein“, betont Selina Pandiscia. „Es gibt Systeme, durch die der Hörverlust ausgeglichen werden kann.“ Meist rät der Arzt zu einem Hörgerät. Dieses nimmt Sprache, Musik, Geräusche und andere akustische Signale auf, verstärkt sie und leitet sie in den Gehörgang ins Ohr.

Hilfe bei fortgeschrittenem Hörverlust

„Falls Betroffenen durch ein Hörgerät nicht ausreichend geholfen werden kann, kommt – insbesondere bei mittelgradigem bis vollständigem Hörverlust – oftmals ein Cochlea-Implantat (CI) infrage. Das System imitiert die Funktion eines gesunden Innenohrs, der Cochlea. Ein externer Part wandelt Schall in elektrische Signale um und überträgt diese an das Implantat, das hinter dem Ohr unter der Haut eingesetzt wird“, erläutert Selina Pandiscia. Das CI sendet anders als Hörgeräte elektrische Signale an den Hörnerv – und ersetzt damit die beschädigten Haarzellen im Innenohr. Mehr Informationen gibt es unter www.ichwillhoeren.de.

Die Kosten für das Implantat werden in der Regel von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Nach der Operation in einer spezialisierten CI-Klinik lernen Patienten schrittweise, mit den neuen Sinneseindrücken umzugehen. „Die meisten Träger hören und verstehen mit dem CI deutlich mehr als zuvor mit ihren Hörgeräten. Eine individuell passende Behandlung der Schwerhörigkeit kann somit dazu beitragen, die Lebensqualität im Alter zu erhalten.“

 

Text / Foto: AkZ / Newsroom Cochlear/akz-o