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Coronavirus: Lagebericht, Aktivitäten und Forderungen der Handwerkskammer Magdeburg

Donnerstag, den 2. April 2020

In der dritten Woche nach Beginn der Corona-Krise sehen 90 Prozent der Handwerksbetriebe im Kammerbezirk Magdeburg Auswirkungen auf ihr Unternehmen. Die meisten Betriebe sind von Umsatzrückgängen betroffen. Bei einer Umfrage wurden als Probleme, die durch die Corona-Krise entstanden sind, die Stornierungen von Aufträgen (60 Prozent), fehlendes Personal (38 Prozent), fehlende Vorprodukte oder fehlendes Material (26 Prozent) und behördlich angeordnete Schließungen (25 Prozent) genannt (Mehrfachnennungen waren möglich). Insbesondere das Handwerk für den persönlichen Bedarf ist von behördlichen Betriebsschließungen massiv betroffen.

Insofern war die Nachfrage zu der am Montag angelaufenen Corona-Soforthilfe für wirtschaftlich in Not geratene Unternehmen im Handwerk groß. „Damit die Antragstellung schnell erfolgen kann, hat die Handwerkskammer alle Kräfte gebündelt, eine Hotline eingerichtet und die Sprechzeiten verlängert. Wir helfen beim Ausfüllen des Antragsformulars und beantworten die aufkommenden Fragen. Dafür stehen wir auch im engen Austausch mit der Investitionsbank“, erläutert Burghard Grupe, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Magdeburg. „Unsere Berater geben aber auch Auskünfte zu Themen wie Kurzarbeit, Auftragsstornierungen, Arbeitsrecht, Ausbildungsverhältnisse, Prüfungen etc.“, ergänzt Grupe.

Hinsichtlich der Soforthilfe war jedoch deutlich die Enttäuschung der Betriebsinhaber wahrzunehmen, dass der Zuschuss nicht alle Kostenpositionen umfasst und die Unternehmen nicht in dem von ihnen erwarteten Umfang entlastet werden. Insbesondere für Soloselbständige ohne Mieträume und Leasingverträge kommt die Soforthilfe nur in geringem Umfang in Betracht.

„Die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus wirken sich dramatisch auf das Handwerk in unserer Region aus. Aus diesem Grund sind alle beschlossenen Hilfsmaßnahmen existentiell, aber es bedarf weiterer Unterstützung und auch rechtzeitiger Überlegungen zu einer zügigen Rückkehr zur Normalität für die Wirtschaft“, so Grupe.

Die Handwerkskammer fordert u.a. die Rückzahlung von Umsatzsteuersondervorauszahlungen durch das Finanzamt, einen Zugang zum Kurzarbeitergeld für geringfügig Beschäftigte sowie einen unkomplizierten Umgang mit Stundungen und Ratenzahlungen und appelliert an die öffentliche Hand, Aufträge weiter zu vergeben und abgearbeitete Aufträge schnell zu bezahlen. Vor allem ist aber auch ein Rückhalt der Kunden des Handwerks wichtig. Wo immer es möglich ist, sollten Aufträge nicht storniert, sondern verschoben werden.