Stuttgart (ots). Der Rücken schmerzt, die Füße brennen,
die Hände tun weh: Schmerzen sind der häufigste Grund für einen Arztbesuch. Um
die Beschwerden erfolgreich zu lindern, müssen die Ursachen gefunden und
behandelt werden. Dabei sollte auch an die Vitamin-Versorgung gedacht werden,
appelliert die Gesellschaft für Biofaktoren e.V. (GfB).
Die Wissenschaftler von der GfB weisen darauf hin, dass
beispielsweise ein Mangel an B-Vitaminen an der Entstehung schmerzhafter
Nervenschäden, so genannter Neuropathien, beteiligt sein kann. Der Ausgleich
dieses Mangels sei notwendig, um die Schmerzen zurückbilden zu können,
erläutert der Neurologe Prof. Dr. med. Karlheinz Reiners aus Erkelenz.
Wenn die Füße brennen oder kribbeln
Zu den Risikogruppen für einen Mangel an B-Vitaminen
zählen Menschen mit Diabetes: Sie verlieren Vitamin B1 häufig über den Urin. Da
das Vitamin für die Nervenfunktion unverzichtbar ist, kann ein Defizit zur
Schädigung der sensiblen Fasern führen und so einer häufigen Folgeerkrankung
des Diabetes, der diabetischen Neuropathie, Vorschub leisten. Diese äußert sich
typischerweise durch Schmerzen oder Missempfindungen wie Kribbeln in den Füßen.
Nehmen Diabetiker zur Behandlung ihres erhöhten
Blutzuckerspiegels Medikamente mit dem Wirkstoff Metformin ein, kann sich
außerdem leicht ein Mangel an Vitamin B12 einschleichen, welcher ebenfalls
Neuropathien fördert. Denn das Diabetes-Medikament ist ein Vitamin-B12-Räuber.
Prof. Hilmar Stracke, Facharzt für Innere Medizin, Endokrinologie und
Stoffwechselerkrankungen aus Gießen weist daher darauf hin, dass Patienten mit
Metformintherapie regelmäßig ihren Vitamin-B12-Status überprüfen lassen
sollten.
Auch übermäßiger Alkoholkonsum könne zu
Vitamin-B-Verlusten und dadurch bedingten Nervenschäden führen, warnen die
Experten.
Schmerzmittel einsparen
In der Therapie von Rückenschmerzen hat sich vor allem
die gemeinsame Verabreichung der Vitamine B1, B6 und B12 bewährt, so Prof. Dr.
med. Tillmann Ott, Pharmakologe und Toxikologe aus Berlin. Wie Studien zeigten,
können sie die Wirkung von Schmerzmitteln und entzündungshemmenden Medikamenten
verstärken und so helfen, diese nebenwirkungsreichen Arzneimittel zu
reduzieren.
Text: Gesellschaft für Biofaktoren e.V.,
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