Baierbrunn (ots). Empfiehlt ein Arzt eine kostenpflichtige Zusatzbehandlung, sollten Patienten sich Bedenkzeit nehmen. All diese sogenannten individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) seien planbar und hätten Zeit, betont Sylvia Sänger, Professorin für Gesundheitswissenschaften aus Gera, im Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau".
"Patienten sollten
sich keinesfalls zu einer Entscheidung drängen lassen." Man sollte sich
über Nutzen und Risiken informieren und eine Nacht darüber schlafen. Wichtige
Informationen finden Versicherte unter anderem in einer Broschüre, die
Ärzteverbände, Krankenkassen und Experten vom Netzwerk Evidenzbasierte Medizin
gemeinsam zu dem Thema herausgegeben haben. Sie heißt "Selber
zahlen?" und enthält zum Beispiel Checklisten für Patienten und Ärzte.
Experten schätzen, dass es rund 400 IGeL gibt, mit denen
pro Jahr etwa eine Milliarde Euro umgesetzt werden. Manche Leistungen davon
sind durchaus sinnvoll, etwa Zusatzimpfungen vor Fernreisen oder eine
Rauchentwöhnung. Andere sind zwar nicht medizinisch notwendig, werden aber vom
Patienten gewünscht - zum Beispiel Faltenbehandlungen. "Problematisch sind
solche Leistungen, die den Patienten ungefragt angeboten werden", sagt
Kai-Helge Vogel, Gesundheitsexperte beim Verbraucherzentrale-Bundesverband.
Weitere Informationen zu IGeL finden Leserinnen und Leser
in der aktuellen "Apotheken Umschau". Der erste Teil der IGeL-Serie
erklärt zudem, was für und gegen die professionelle Zahnreinigung spricht und
was die Behandlung kostet.
Text: Wort & Bild Verlag - Gesundheitsmeldungen,
übermittelt durch news aktuell