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Gesundheit-News: Büroaugen: Das hilft gegen das Office-Eye-Syndrom


veröffentlicht am 24. Januar 2023

Bürojobs sind physisch vielleicht nicht so belastend wie die Arbeit auf der Baustelle. Gesundheitliche Probleme drohen aber auch am Schreibtisch: neben Muskel- und Skeletterkrankungen durch fehlende Arbeitsplatz-Ergonomie zum Beispiel das sogenannte Office-Eye-Syndrom. Es sei denn, man kennt die richtigen Maßnahmen, um Büroaugen zu verhindern.

Wie das Office-Eye-Syndrom entsteht und wie man es bekämpft

Bei der Büroarbeit sind die Augen ununterbrochen großen Belastungen ausgesetzt. Nicht nur der anhaltende Aufenthalt in Innenräumen, die klimatisierte Luft und die kurzen Sehabstände machen ihnen zu schaffen. Auch künstliches Licht und PC-Arbeit bereiten den Sehorganen Stress. Dadurch können sie austrocknen, müde werden und sogar Entzündungen entwickeln. Mediziner sprechen in diesem Kontext von einer sogenannten Keratokonjunktivitis sicca: Einem Krankheitsbild, das auch als Office-Eye-Syndrom bekannt ist und ohne Gegenmaßnahmen sogar chronisch werden kann. Zu den typischen Beschwerden von Büroaugen zählen unter anderem

  • Tränenfluss
  • Rötungen
  • Fremdkörpergefühle
  • Augenjucken
  • Augenbrennen
  • Doppelbilder
  • Kopfschmerzen
  • Nackenschmerzen

Damit Beschwerden wie diese nicht chronisch werden, lohnt nicht nur die Anschaffung einer Sehhilfe, die auf die Sehabstände am Arbeitsplatz zugeschnitten ist. Mindestens genauso wichtig ist es, den Augen regelmäßig natürliche Seherfahrungen zu ermöglichen.

Wie Bildschirmarbeit die Augen belastet

15-mal blinzelt ein Mensch pro Minute. Für die Augengesundheit ist dieser regelmäßige Lidschlag unerlässlich, denn das Blinzeln verteilt den Tränenfilm gleichmäßig auf der Augenoberfläche. Erst dadurch wird die Geschmeidigkeit der Binde- und Hornhaut gewährleistet. Zudem wehrt die Tränenflüssigkeit Schmutz und Fremdkörper ab und verhindert mit ihren keimabtötenden Substanzen Infektionen. Normalerweise erfolgt der Lidschlag unterbewusst und hält das Auge vom Austrocknen ab. Bei der PC-Arbeit starrt man jedoch konzentriert auf den Monitor und blinzelt nur noch halb so oft wie eigentlich nötig. Dadurch wird der Tränenfilm nicht mehr ideal auf der Augenoberfläche verteilt. Auch abgesehen von der Reduzierung der Blinzelfrequenz bedeutet Bildschirmarbeit Stress für die Sehorgane. Denn das künstliche Licht und die ungewohnten Kontraste des Monitors sind keine natürlichen Sehbedingungen. Verschlimmern kann sich das Office-Eye-Syndrom durch Temperaturunterschiede in der kalten Jahreszeit. Zugluft durch Klimaanlagen sowie falsche Ernährung können ebenfalls zu einer Intensivierung der Beschwerden führen.

So geht Büroarbeit nicht mehr aufs Auge

Mit einfachen Maßnahmen lässt sich das Office-Eye-Syndrom bekämpfen. Grundsätzlich gilt es, den Sehstress im Alltag auf ein Minimum zu begrenzen. Das bedeutet beispielsweise

  • die Eliminierung von schädlichen Umgebungsfaktoren wie Zug- und Heizungsluft, weil sie Augentrockenheit zusätzlich fördern.
  • bewusstes Blinzeln vor dem Bildschirm, ohne dabei zu verkrampfen oder die Gesichtsmuskeln zu stark anzuspannen.
  • die Optimierung der Bildschirmeinstellung, so beispielsweise im Hinblick auf die Blaulicht-Abgabe, die Kontraste und die Buchstabengröße.
  • die bewusste Reduzierung der Bildschirmzeit, vor allem vor der Arbeit und nach Feierabend. Achtung: Auch der ständige Blick aufs Smartphones und langes Fernsehen stressen die Augen.
  • die Optimierung der Lichtverhältnisse am Arbeitsplatz, beispielsweise durch Tageslichtlampen und natürliches Licht in Fensternähe.
  • die Reduzierung von Blendeffekten, zum Beispiel durch die richtige Arbeitsplatzpositionierung zu Fenstern oder eine Brille mit Blendschutz.
  • den Einsatz von künstlichen Tränen, wie es sie in der Apotheke zu kaufen gibt.
  • bewusstes Lachen und Gähnen, weil beides die Augen entspannt.
  • die Anschaffung einer Arbeitsplatzbrille, die den Augen den Umgang mit den unnatürlichen Sehabständen erleichtert.
  • augenfreundliche Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse sowie ausreichender Flüssigkeitsaufnahme, wie sie für die Zusammensetzung des Tränenfilms entscheidend ist.
  • Ruhepausen, in denen die Lider geschlossen bleiben.
  • Spaziergänge an der frischen Luft, die das Auge mit Sauerstoff und natürlichem Licht versorgen.
  • leichte Massagen der Nasenwurzel und Schläfen.
  • bewusste Wechsel des Sehabstands (Nah- und Fernsicht), die dem Auge Abwechslung geben.
  • Augengymnastik, damit das Auge vor dem Bildschirm nicht verkrampft.

Diese Augengymnastik hilft gegen Büroaugen

Workouts für die Augen gibt es zahlreiche. Soll die Augengymnastik der Wahl gegen Büroaugen helfen, so sind besonders Entspannungs- und Lockerungsübungen zu empfehlen. Entspannend wirkt es beispielsweise, die Fingerkuppen trommelnd von den Schläfen über die Wangen bis zum Kinn und anschließend über die untere Augenpartie zu bewegen. Für Lockerung sorgt man dagegen, indem man vorgestellte Figuren wie das Unendlichkeitszeichen mit den Augen in die Luft zeichnet und den Kopf dabei möglichst gerade hält. Auch Schwarzsehen kann guttun, denn gerade auf der Arbeit erleben die Augen oftmals eine Reizüberflutung. Ein klares Anzeichen dafür ist ein farbiges Flimmern bei geschlossenen Lidern. Solange dieses Flimmern erhalten bleibt, hält man die Augen am besten geschlossen. Weichen die Farben schließlich einem völlig schwarzen Bild, so haben sich die Augen von der Reizüberflutung erholt und man kann sie wieder öffnen. Übrigens tut auch etwas Wärme überanstrengten Sehorganen gut. Deshalb auf die geschlossenen Lider gerne die warmen Handflächen legen. Nach einigen Sekunden sollte sich ein angenehmes Entspannungsgefühl einstellen.

Vorsicht: Bei anhaltenden Augenbeschwerden immer den Arzt kontaktieren!

Büroaugen sind ein verbreitetes Augenleiden, das in der Regel keine ernstzunehmenden Konsequenzen hat und durch die genannten Maßnahmen gut bekämpfbar ist. Trotzdem sollte niemand anhaltende Augenbeschwerden auf die leichte Schulter nehmen. Die Kontaktaufnahme mit dem Augenarzt ist in diesem Fall schon deshalb empfehlenswert, weil der Experte weitere Tipps zur Linderung der Beschwerden geben kann.


Text / Foto: Kunze / pixabay