Bürojobs sind physisch
vielleicht nicht so belastend wie die Arbeit auf der Baustelle. Gesundheitliche
Probleme drohen aber auch am Schreibtisch: neben Muskel- und Skeletterkrankungen durch fehlende
Arbeitsplatz-Ergonomie zum Beispiel das sogenannte Office-Eye-Syndrom. Es sei
denn, man kennt die richtigen Maßnahmen, um Büroaugen zu verhindern.
Bei der Büroarbeit sind die Augen
ununterbrochen großen Belastungen ausgesetzt. Nicht nur der anhaltende
Aufenthalt in Innenräumen, die klimatisierte Luft und die kurzen Sehabstände
machen ihnen zu schaffen. Auch künstliches Licht und PC-Arbeit bereiten den
Sehorganen Stress. Dadurch können sie austrocknen, müde werden und sogar Entzündungen
entwickeln. Mediziner sprechen in diesem Kontext von einer sogenannten
Keratokonjunktivitis sicca: Einem Krankheitsbild, das auch als
Office-Eye-Syndrom bekannt ist und ohne Gegenmaßnahmen sogar chronisch werden
kann. Zu den typischen Beschwerden von Büroaugen zählen unter anderem
Damit Beschwerden wie diese nicht
chronisch werden, lohnt nicht nur die Anschaffung einer Sehhilfe, die auf die Sehabstände am Arbeitsplatz
zugeschnitten ist.
Mindestens genauso wichtig ist es, den Augen regelmäßig natürliche
Seherfahrungen zu ermöglichen.
15-mal blinzelt ein Mensch pro
Minute. Für die Augengesundheit ist dieser regelmäßige Lidschlag unerlässlich,
denn das Blinzeln verteilt den Tränenfilm gleichmäßig auf der Augenoberfläche.
Erst dadurch wird die Geschmeidigkeit der Binde- und Hornhaut gewährleistet.
Zudem wehrt die Tränenflüssigkeit Schmutz und Fremdkörper ab und verhindert mit
ihren keimabtötenden Substanzen Infektionen. Normalerweise erfolgt der
Lidschlag unterbewusst und hält das Auge vom Austrocknen ab. Bei der PC-Arbeit
starrt man jedoch konzentriert auf den Monitor und blinzelt nur noch halb so
oft wie eigentlich nötig. Dadurch wird der Tränenfilm nicht mehr ideal auf der
Augenoberfläche verteilt. Auch abgesehen von der Reduzierung der Blinzelfrequenz
bedeutet Bildschirmarbeit Stress für die Sehorgane. Denn das künstliche Licht
und die ungewohnten Kontraste des Monitors sind keine natürlichen
Sehbedingungen. Verschlimmern kann sich das Office-Eye-Syndrom durch
Temperaturunterschiede in der kalten Jahreszeit. Zugluft durch Klimaanlagen
sowie falsche Ernährung können ebenfalls zu einer Intensivierung der
Beschwerden führen.
Mit einfachen Maßnahmen lässt
sich das Office-Eye-Syndrom bekämpfen. Grundsätzlich gilt es, den Sehstress im
Alltag auf ein Minimum zu begrenzen. Das bedeutet beispielsweise
Workouts für die Augen gibt es
zahlreiche. Soll die Augengymnastik der Wahl gegen Büroaugen helfen, so sind
besonders Entspannungs- und Lockerungsübungen zu empfehlen. Entspannend wirkt
es beispielsweise, die Fingerkuppen trommelnd von den Schläfen über die Wangen
bis zum Kinn und anschließend über die untere Augenpartie zu bewegen. Für
Lockerung sorgt man dagegen, indem man vorgestellte Figuren wie das
Unendlichkeitszeichen mit den Augen in die Luft zeichnet und den Kopf dabei
möglichst gerade hält. Auch Schwarzsehen kann guttun, denn gerade auf der
Arbeit erleben die Augen oftmals eine Reizüberflutung. Ein klares Anzeichen
dafür ist ein farbiges Flimmern bei geschlossenen Lidern. Solange dieses
Flimmern erhalten bleibt, hält man die Augen am besten geschlossen. Weichen die
Farben schließlich einem völlig schwarzen Bild, so haben sich die Augen von der
Reizüberflutung erholt und man kann sie wieder öffnen. Übrigens tut auch etwas
Wärme überanstrengten Sehorganen gut. Deshalb auf die geschlossenen Lider gerne
die warmen Handflächen legen. Nach einigen Sekunden sollte sich ein angenehmes
Entspannungsgefühl einstellen.
Vorsicht: Bei anhaltenden
Augenbeschwerden immer den Arzt kontaktieren!
Büroaugen sind ein verbreitetes
Augenleiden, das in der Regel keine ernstzunehmenden Konsequenzen hat und durch
die genannten Maßnahmen gut bekämpfbar ist. Trotzdem sollte niemand anhaltende
Augenbeschwerden auf die leichte Schulter nehmen. Die Kontaktaufnahme mit dem
Augenarzt ist in diesem Fall schon deshalb empfehlenswert, weil der Experte
weitere Tipps zur Linderung der Beschwerden geben kann.
Text / Foto: Kunze / pixabay