Düsseldorf (ots). Ab
2022 müssen die rund 43 Millionen Führerscheine
deutscher Autofahrer in fälschungssichere, EU-weit gültige Dokumente umgetauscht und in einer Datenbank erfasst
werden - ohne Prüfung oder
Gesundheits-Check. Dabei ist der Umtausch eine gute Gelegenheit, das
Sehvermögen mal wieder auf Fahrtauglichkeit zu überprüfen.
Der Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA)
fordert schon seit Langem einen regelmäßigen und altersunabhängigen,
verpflichtenden Wiederholungssehtest für alle Führerscheininhaber.
Aber auch grundsätzlich ist eine freiwillige, jährliche Überprüfung absolut empfehlenswert für alle,
die sicher am Straßenverkehr teilnehmen möchten, ohne sich selbst und andere zu
gefährden. Denn: Mobile Sehtestaktionen ergeben immer wieder, dass etwa jeder
zweite Verkehrsteilnehmer mit seiner Brille oder seinen Kontaktlinsen nicht
mehr ausreichend sieht oder sogar erstmalig eine Sehhilfe benötigt, ohne dies
selbst zu bemerken.
Letzter Sehtest oft viel zu lange her
Mehr als 34 Mio. deutsche Autofahrer sind Brillenträger. Die
eigene Sehstärke wird jedoch nach Absolvierung des vorgeschriebenen Sehtests für den Führerschein oft jahrelang nicht mehr überprüft - dabei verschlechtert sich das Sehvermögen bei vielen
Menschen gerade zwischen dem 18. und 30. Lebensjahr, danach treten
altersbedingte Verschlechterungen auf. Auch die Einnahme bestimmter Medikamente
kann die Sicht beeinflussen. Rund 59 Prozent der Autofahrer überschätzen ihre eigene Sehfähigkeit, besonders dann, wenn der
letzte Sehtest länger als sechs Jahre zurückliegt.
Laut Bundesverband der Augenärzte (BVA) hat jeder fünfte Autofahrer im Dunkeln Sehstörungen, die bei 11,5 Prozent
der älteren Fahrer so gravierend sind, dass sie eigentlich nachts nicht mehr
fahrtauglich sind. Hinzu kommt eine vermehrte Blendempfindlichkeit mit
zunehmendem Alter. Aber auch die Tagessehschärfe ist wichtig, unter anderem, um
Geschwindigkeiten anderer Verkehrsteilnehmer abzuschätzen - wer nicht optimal
sieht, verschätzt sich oft beim Abbiegen oder Überholen und reagiert insgesamt
langsamer.
Einmal im Jahr zum Optiker
Gegen diese Beeinträchtigungen des Sehens gibt es ein Rezept:
Einmal im Jahr zum Augenoptiker oder Optometristen, der neben der Überprüfung der Sehschärfe noch viele weitere Funktionen, die für eine sichere Verkehrsteilnahme entscheidend sind, untersuchen
kann wie etwa das Farbsehen, das Dämmerungs- und Kontrastsehen oder das
Gesichtsfeld. Anschließend finden die Fachleute für gutes
Sehen eine individuelle Lösung; zum Beispiel in Form spezieller, aber
vollkommen alltagstauglicher Autofahrergläser mit Superentspiegelung und einem
Filter, der Blendung vermeidet und Kontraste verstärkt oder auch einer
Gleitsichtbrille mit erweitertem Randbereich. Und: Eine für das Autofahren geeignete Sonnenbrille sollte immer dabei sein,
um einen Blindflug durch Blendung bei tiefstehender Sonne zu vermeiden.
Fahrtüchtigkeit im Blick
Der ZVA beteiligt sich als einer von mehreren Partnern an der
länderübergreifenden Verkehrssicherheitsaktion sicher.mobil.leben 2022
zum Thema "Fahrtüchtigkeit im Blick" mit Aktionstag am
5. Mai und weiteren Aktivitäten der Öffentlichkeitsarbeit über das ganze Jahr hinweg. Das Bayerische Staatsministerium des
Innern, für Sport und Integration organisiert in diesem Jahr die
bundesweite Präventionskampagne mit sechs Kernbotschaften zur sicheren
Verkehrsteilnahme.
Text / Foto: Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen –
ZVA - news aktuell