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Gesundheit-News: So wichtig ist das Hormon Progesteron für die Frau

25. Juni 2022


Die "Kleine Schwester" des Östrogens
Foto: Zu Beginn der Wechseljahre führt der einsetzende Progesteronmangel oft zu Zyklusschwankungen. Frauen sollten dann ihren Gynäkologen zu Rate ziehen
(djd). Hormone sind unverzichtbare Botenstoffe, die zahlreiche Stoffwechselvorgänge beeinflussen. Auch für Sexualität und Fortpflanzung sind verschiedene Hormone verantwortlich - bei Männern ist vor allem das Testosteron, bei Frauen das Östrogen bekannt. 
Doch dessen "kleine Schwester", das Progesteron oder Gelbkörperhormon, ist an der Steuerung des weiblichen Körpers ebenfalls maßgeblich beteiligt. Wenn der Progesteronspiegel zu niedrig ist, können Zyklusstörungen die Folge sein.

Wichtig für die Gebärmutterschleimhaut
Während der fruchtbaren Jahre ist das Progesteron dafür verantwortlich, die Gebärmutter auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle vorzubereiten und eine entstandene Schwangerschaft zu erhalten. Produziert wird es im sogenannten Gelbkörper, der sich nach dem Eisprung aus den Resten des Follikels bildet. Nistet sich kein Ei ein, verkümmert der Gelbkörper wieder, der Progesteronspiegel sinkt, und die Gebärmutterschleimhaut wird mit der Regelblutung abgestoßen. Zusätzlich dient das Hormon auch als Botenstoff im Gehirn, wo es angstlösend und schlaffördernd wirkt - mehr Informationen über Progesteron gibt es unter www.progesteron.de. Mit Beginn der Wechseljahre, wenn immer seltener Eisprünge stattfinden, lässt auch die Progesteronproduktion nach. Viele Frauen leiden dann unter unregelmäßigen, teils starken Blutungen. 
Bei Zyklusschwankungen kann der Frauenarzt naturidentisches Progesteron in Form von Weichkapseln verordnen. Zwingend erforderlich ist die Progesteronanwendung jedoch bei Frauen, die eine Hormonersatztherapie (HRT) mit Östrogen erhalten und noch eine Gebärmutter haben. Denn Östrogen begünstigt Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut, während Progesteron als dessen natürlicher Gegenspieler sie davor schützt. In einer Studie mit 1.255 Frauen konnte gezeigt werden, dass eine zwölfmonatige HRT mit Östradiol und oral eingenommenem Progesteron bei keiner Patientin zu Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut führte.

Vorsicht vor unsicheren Präparaten
Wichtig zu wissen: Anders als Östrogene, die heute bevorzugt über die Haut (transdermal) eingesetzt werden, muss Progesteron im Rahmen einer HRT oral angewendet werden. Der Grund: Das Hormon dringt nicht in ausreichender Menge über die Haut ein und entfaltet daher keine ausreichende Schutzwirkung. Auch von individuellen Rezepturen aus der Apotheke raten die gynäkologischen Fachgesellschaften ab. Patientinnen sollten ohne zwingenden Grund nur zugelassene Hormonpräparate aus standardisierter und kontrollierter Herstellung erhalten.

Text / Foto: djd/Hormontherapie Wechseljahre/Getty