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Hinter einem unerfüllten Kinderwunsch steckt nicht selten eine Fehlfunktion der
Schilddrüse.
(djd).
Männer und Frauen sind in medizinischer Hinsicht nicht gleich, bei vielen
Krankheitsbildern gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede. Das zeigt sich
auch an der Schilddrüse. Das schmetterlingsförmige Organ bildet lebenswichtige
Hormone, die den Nähr- und Energiestoffwechsel regulieren sowie Fruchtbarkeit, Sexualität und das seelische Wohlbefinden beeinflussen.
Typische
Schilddrüsenerkrankungen wie Knoten oder Kropf betreffen zwar beide
Geschlechter gleichermaßen, Autoimmunerkrankungen wie Morbus Basedow treten bei
Frauen jedoch deutlich häufiger auf. Und auch im Zusammenhang mit Kinderwunsch,
Schwangerschaft oder Wechseljahren sollte der weiblichen Schilddrüse besondere
Aufmerksamkeit gewidmet werden.
Wichtige
Rolle bei der Fortpflanzung
So
kann sowohl eine Unter- als auch eine Überfunktion der Schilddrüse die
Fruchtbarkeit stören. Oft steckt zum Beispiel eine Hashimoto-Thyreoiditis
dahinter - etwa 20 Prozent der Kinderwunschpatientinnen leiden darunter. Der
Mangel an Schilddrüsenhormonen kann Zyklus und Eisprung stören sowie die Gefahr
von Früh- und Fehlgeburten erhöhen. Bei Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch
sollte deshalb immer die Schilddrüse untersucht werden.
Folgt
auf den Kinderwunsch eine Schwangerschaft, bleibt das kleine Organ im Fokus.
Denn die Schilddrüsenhormone spielen eine entscheidende Rolle bei der
Gehirnentwicklung des Babys. Da zu ihrer Produktion das Spurenelement Jod
benötigt wird, sollten Frauen während der Schwangerschaft und Stillzeit auf
eine gute Jodversorgung achten. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt
Schwangeren die Aufnahme von 250 Mikrogramm Jod täglich, Stillenden 260
Mikrogramm. Mehr Informationen dazu gibt es unter www.forum-schilddruese.de. Da
die normale Ernährung meist zu wenig Jod liefert, wird eine Ergänzung durch
Tabletten empfohlen.
Hormonstress
in den Wechseljahren
Neben
der Zeit der Familiengründung gibt es eine weitere weibliche Lebensphase, in
der die Schilddrüse besondere Beachtung verdient: die Wechseljahre. Während
dieser großen Hormonumstellung gerät im Körper vieles durcheinander. Symptome
wie Hitzewallungen, Schwitzen, Depri-Stimmung, Müdigkeit, Gewichtszunahme,
Haarausfall und Knochenschwund haben aber nicht immer mit dem Klimakterium zu
tun. Manchmal steckt auch eine Schilddrüsenstörung dahinter - immerhin jede
vierte Frau in der Postmenopause ist betroffen. Eine genaue Diagnose und
angepasste Therapie ist dann angezeigt.
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/ Foto: djd/www.forum-schilddruese.de/thx