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Magdeburg

Sechs Stationen der optischen Telegraphenlinie öffnen zum Tag der Industriekultur

5. Aril 2018

Am Sonntag, den 15. April beteiligen sich sechs Telegraphenstationen an dem landesweiten Aktionstag "Tag der Industriekultur" und starten damit in die neue Saison. 

In der Zeit von 14 bis 17 Uhr können folgende Stationen besichtigt werden:

  • Nr. 11 Ziegelsdorf (Landkreis Jerichower Land), voll funktionsfähiger Signalmast,
  • Nr. 12 Schermen (Landkreis Jerichower Land), Kapaunenberg, Stationspavillon
  • Nr. 16 Ampfurth, (Landkreis Börde), Schloss- und Telegraphenturm
  • Nr. 18 Neuwegersleben (Landkreis Börde), Stationsgebäude mit funktionsfähiger Telegraphenanlage und Museum zur Geschichte und Technik der optischen Telegraphie
  • Nr. 19 Pabstorf, Ausstellung im Heimatmuseum Dedeleben.

In Magdeburg beginnt um 14 Uhr vor der Johanniskirche eine Führung mit anschließender Turmbesteigung. Auf dem Dach der Johanniskirche befand sich ein Telegraph (Stations-Nr. 14).

Der jährlich in Sachsen-Anhalt stattfindende Tag der Industriekultur wird in Anlehnung an den Tag des offenen Denkmals unter Federführung der Mitteldeutschen Gesellschaft für Industriekultur e.V. organisiert. An diesem Tag sind traditionsreiche Industriedenkmäler und vielfältige Standorte der Technikgeschichte, so auch die Telegraphenstationen, geöffnet.

Spezielle Informationen auch zu den Stationen sind unter www.industrietourismus.de abrufbar.

Zum Hintergrund:

Die "Königlich-preußische optische Telegraphenlinie Berlin – Koblenz" diente von 1833 bis 1849 dem preußischen Staat und Militär zum Informationsaustausch zwischen Berlin und dem Rheinland. Sie war seinerzeit eine wissenschaftlich-technische Pionierleistung. Die Telegraphenlinie bestand aus 62 Stationen mit je einem Signalmast und 6 einzeln beweglichen Flügeln. Sie standen in Sichtweite jeweils im Abstand von 6 bis 14 km. Durch Ablesen und Einstellen der Flügelstellungen konnten Zeichen, Worte und Texte so schnell und sicher wie nie zuvor über die große Distanz von 588 km übermittelt werden. Im heutigen Sachsen-Anhalt standen in Ost-West-Richtung 11 Stationen, woran noch relativ viele zum Teil liebevoll restaurierte und rekonstruierte Sachzeugnisse erinnern.

Seit einigen Jahren bemühen sich zahlreiche Telegraphenfreunde, die Telegraphenlinie wieder ins Bewusstsein der Menschen zu rücken. So werden die Standorte der ehemaligen Stationen mit Informationstafeln ausgestattet. Einheitliche Wegweiser zu den Stationen erleichtern deren Auffindbarkeit. Durch einen einheitlich beschilderten und in Fahrradkarten dargestellten Telegra-phenradweg wird die einstige Telegraphenlinie wieder erlebbar. Somit können die Telegraphen-stationen auch mit einer weiteren technischen Meisterleistung, dem Fahrrad, besucht werden.

Im Verein „Optische Telegraphie in Preußen e.V.“ haben sich im Oktober 2015 aktive Telegraphen-freunde zusammengeschlossen, um gemeinsame Projekte besser umsetzen zu können. Hierzu gehören u.a. die Teilnahme am Sachsen-Anhalt-Tag und dem Tag der Industriekultur.

Weitere Informationen zur optischen Telegraphie unter  www.optischerTelegraph4.de

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Fotos:

1: Magdeburg
2: Ampfurth, (Landkreis Börde), Schloss- und Telegraphenturm
3: 
Neuwegersleben (Landkreis Börde), Stationsgebäude mit funktionsfähiger Telegraphenanlage und
    Museum zur Geschichte und Technik der optischen Telegraphie
4: Ziegelsdorf (Landkreis Jerichower Land), voll funktionsfähiger Signalmast,
5: Schermen (Landkreis Jerichower Land), Kapaunenberg, Stationspavillon
6: Neuwegersleben (Landkreis Börde), Stationsgebäude mit funktionsfähiger Telegraphenanlage und
    Museum zur Geschichte und Technik der optischen Telegraphie